Damit wir auch den Winter 2023/24 ohne Mangellage meistern können, unterstützt EnergieSchweiz die Unternehmen bei der Umsetzung von unwirtschaftlichen Massnahmen in diversen Bereichen, neuste Förderung betrifft die Umsetzungsbegleitung von Unternehmen mit Zielvereinbarung.
Wenn Sie Projekte zum Energiesparen in Ihrem Betrieb noch nicht umgesetzt haben, die nach den Kriterien der Zielvereinbarung unwirtschaftlich sind und noch nicht umsetzungsreif waren, informieren Sie sich jetzt bei Ihrer EnAW-Beraterin oder Ihrem EnAW-Berater über die neuen Fördermöglichkeiten. Es lohnt sich: Die Beratung für die Umsetzung wird mit 40 bis 50 Prozent von EnergieSchweiz gefördert. Der Maximalbetrag der Unterstützung beträgt pro Massnahme 8000 bis 16 000 Franken. Die Höhe des Betrages orientiert sich einerseits daran, welche Analyse gewählt wird und andererseits, wie viel das Unternehmen selbst für das Projekt geleistet hat. Bei einer Eigenleistung von über 20 Prozent des Beraterhonorars erhöht sich die Beteiligung von 40 auf 50 Prozent.
31.03.2023
ProKilowatt unterstützt Effizienzmassnahmen, die den Stromverbrauch reduzieren. Der Förderbeitrag, der bis zu 30 % der Investitionskosten betragen kann, soll Anreize setzen, bestehende Anlagen zu erneuern und in hocheffiziente Technologien zu investieren.
Reichen Sie unter webtool.prokw.ch ein Projekt ein und erhalten Sie einen Förderbeitrag, der zwischen 20 000 und 2 Millionen Franken liegen kann.
Reichen Sie unter webtool.prokw.ch ein Grossprojekt ein und erhalten Sie einen Förderbeitrag von 2 bis 6 Millionen Franken. Die Frist für die Einreichung von Anträgen ist der 14. April 2023.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Reichen Sie einen Antrag bei einem Programm ein.
Sie können je nach den angebotenen Vorteilen entscheiden, ob Sie ein Projekt einreichen oder sich bei einem Programm anmelden wollen.
Weitere Informationen
Den Unternehmen, die mit der EnAW eine Zielvereinbarung erarbeitet haben, empfehlen wir bei kleineren Investitionen in Strommassnahmen: Erkundigen Sie sich bei Ihrer EnAW-Beraterin oder Ihrem EnAW-Berater zum Förderprogramm EFFIZIENZ+.
31.03.2023
Der Bündner Gewerbeverband BGV hat in Zusammenarbeit mit dem Kanton die Förderaktion «Energieberatung für Unternehmen» entwickelt.
Unternehmen im Kanton Graubünden werden neu bei Energieberatungen mit der Hälfte der Beratungskosten bis maximal 3000 Franken pro Betrieb unterstützt. Die Aktion ist bis Ende 2023 befristet. Mit dieser Förderaktion sollen die Unternehmen im Kanton Graubünden auf die Energieeffizienz sensibilisiert werden. Weitere Informationen sowie das Gesuch sind auf der Webseite des Kantons zu finden.
31.03.2023
Mit der Zielvereinbarung praktikables Energie-Management für KMU erreichen
Mit der Zielvereinbarung die Energieeffizienz steigern und Kosten reduzieren
Mit Weitsicht auf den Weg zu Netto-Null
Ab sofort können Programm- und Projektgesuche eingereicht und damit Fördermittel für Stromsparmassnahmen beantragt werden. Insgesamt stehen dafür 70 Millionen Franken zur Verfügung. Für die Projekte mit Förderbeiträgen bis maximal zwei Millionen Franken gilt neu ein webbasiertes und vereinfachtes Verfahren. Für kleinere und standardisierte Projekte empfehlen wir unseren EnAW-Teilnehmern das Programm EFFIZIENZ+.
31.03.2023
Die Gewinde Ziegler AG produziert im solothurnischen Horriwil Gewinde jeglicher Art. Der Produktionsprozess ist energieintensiv, hohe Energiekosten sind Teil des Geschäfts. Um dem entgegenzuwirken, schraubt der Familienbetrieb in Zusammenarbeit mit der EnAW kontinuierlich an der Energieeffizienz. Ein gutes Beispiel dafür, wie einfache Betriebsoptimierungen und gezielte Investitionen Grosses bewirken.
Stromintensives Geschäft: Die Gewinde Ziegler AG setzt in Zusammenarbeit mit der EnAW auf Betriebs- und Prozessoptimierung.
Drehen, Härten, Schleifen: Die Gewinde Ziegler AG produziert in Horriwil massangefertigte Gewinde und Spindeln in sämtlichen Grössenausführungen für die ganze Welt. Ob für den Hydraulikersatz in der Wasserkraft, für Schleusen oder grosse Wellen für Verlader und Schiffe – die Produkte, die die Gewinde Ziegler verlassen, finden eine breite Anwendung. Reto Ziegler führt den Familienbetrieb mit rund 80 Mitarbeitenden in dritter Generation. Seine Unternehmensphilosophie? Stete Weiterentwicklung. «Wir sind sehr entscheidungsfreudig und offen gegenüber neuen Prozessen», sagt Ziegler. Entsprechend ist der Betrieb seit der Firmengründung im Jahr 1932 stetig gewachsen. Als neuster Zuwachs kam 2014 die Härterei dazu. 2019 realisierte das Unternehmen den Neubau der Härterei. Seither können alle Prozesse inhouse durchgeführt werden.
«In unserer Härterei können wir nun bis zu zehn Meter lange Wellen bei bis zu 1100 Grad Celsius hängend bearbeiten», so der Geschäftsführer. Das sei ziemlich exklusiv. Denn die Härterei, also die wärmetechnische Veredelung eines Wertstoffes, bieten heute in der Schweiz nicht mehr so viele Firmen an. Was exklusiv ist, ist aber auch stromintensiv: «Die Härterei braucht grosse Energiemengen», weiss Daniel Kaufmann. Er ist für das Qualitätsmanagement zuständig und arbeitet seit vielen Jahren im Betrieb. «Wir betreiben nur einen kleinen Teil unserer Anlagen mit Gas, der Rest ist elektrisch betrieben.» Strom spielt also die Hauptrolle. Energetische Herausforderungen gebe es immer, sagt Ziegler. «Da unser Betrieb aber sehr stromintensiv ist, bereitet mir die Zukunft im Hinblick auf die Stromversorgung gerade etwas Sorgen», gibt der Geschäftsführer zu.
«Wir sind zwar Grossverbraucher, aber ein kleines Unternehmen. Die Unterstützung der EnAW ermöglicht uns ein sinnvolles Energie-Management.»
Daniel Kaufmann, Qualitätsmanagement Gewinde Ziegler AG
«Grundsätzlich sind wir alle zum Energiesparen erzogen worden», so Ziegler. Die Umsetzung während des laufenden Tagesgeschäfts kann aber ganz schön herausfordernd sein. «Wir sind zwar Grossverbraucher, aber ein kleines Unternehmen. Da ist es nicht immer ganz einfach, alles unter einen Hut zu bringen», weiss Kaufmann. Hier kommt die EnAW ins Spiel. Im Rahmen der CO2-Abgabe wurde das Unternehmen auf das Angebot der EnAW aufmerksam. «Die EnAW ist für uns der sachdienliche Weg, um die politischen Anforderungen zu erfüllen», so Kaufmann. Dank der EnAW habe man den Fokus auf das Energie-Management geschärft.
In der Zielvereinbarung sind 26 Massnahmen festgehalten. «Davon hat die Gewinde Ziegler in den letzten fast zehn Jahren diverse umgesetzt», weiss der EnAW-Berater Michael Grässle. Darunter sind auch viele Betriebsoptimierungsmassnahmen, so zum Beispiel die Abwärmenutzung der Druckluftkompressoren oder die Abwärmenutzung der Kältemaschinen. Allein durch die Umsetzung dieser Massnahmen spart die Gewinde Ziegler pro Jahr rund 60 Tonnen CO2 ein. Aber auch Optimierungen an Heizung- und Kälteerzeugung, der Ersatz und die Optimierung der Drucklufterzeugung, der Beleuchtungsersatz oder die Installation von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern bei Lüftung und Beleuchtung verbessern die Energiebilanz in Horriwil. «Wir sind dem gesetzten Ziel jedes Jahr etwas vorausgeeilt», sagt Kaufmann nach einem Blick in die Unterlagen. «Das ist nicht zuletzt auch den kleineren Massnahmen zu verdanken.»
Aktuell ist die Firma daran, eine Wärmepumpe zu installieren. Damit wird eine der grösseren, noch offenen Massnahmen in der gemeinsamen Zielvereinbarung mit dem Bund umgesetzt. «Dadurch, dass die Wärme dem Heizungsnetz zugeführt wird, spart die Gewinde Ziegler eine Menge Erdgas», erklärt Grässle. Konkret wird die neue Wärmepumpe pro Jahr rund 340 Megawattstunden Erdgas ersetzen. Das entspricht fast 70 Tonnen CO2. Bei der Umsetzung werde in einem ersten Schritt das Kältewassernetz der Prozesskühlung als Quelle genutzt. In weiteren Ausbauschritten können dann laufend neue Wärmequellen zur Verfügung gestellt werden. «Da der Betrieb selbst wächst und auch weitere Gebäude in der Umgebung mit Wärme versorgt werden können, steigt auch das Potenzial, das mit der neuen Wärmepumpe abgedeckt werden kann», so der EnAW-Berater.
«Die Betriebs- und Prozessoptimierungen machen sich nicht nur beim Energieverbrauch bemerkbar, sondern auch in der Firmenkasse. Das ist ein wichtiger Vorteil.»
Reto Ziegler, Geschäftsführer Gewinde Ziegler AG
Doch die Energieeinsparungen sind nicht der einzige Vorteil: «Als Familienbetrieb freut es uns natürlich, wenn wir dank dem Energiesparen weniger Geld für die Herstellung unserer Produkte ausgeben», betont Ziegler. «Gerade jetzt, wo Energiekosten einen grossen Stellenwert haben, macht es umso mehr Sinn, an den richtigen Schrauben zu drehen», ergänzt er. Deshalb strebt die Gewinde Ziegler in Zusammenarbeit mit dem EnAW-Berater auch in Zukunft eine laufende Optimierung der Prozesse an. «Energiesparen lohnt sich finanziell und ist in der heutigen Zeit einfach wichtig und richtig», summiert Ziegler.
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31.03.2023
Das Wichtigste in Kürze
Die Gewinde Ziegler AG schraubt in Zusammenarbeit mit der EnAW seit einigen Jahren am Energie-Management.
Dabei zeigt Familienbetrieb, wie auch mit einfachen Betriebsoptimierungen und gezielten Investitionen beträchtliche Einsparungen erzielt werden können.
Allein durch die Abwärmenutzung der Druckluftkompressoren und Kältemaschine spart die Gewinde Ziegler AG jährlich rund 60 Tonnen CO₂ ein.
Katrin Schneeberger ist Direktorin des Bundesamts für Umwelt BAFU. Im Interview spricht sie über den Fahrplan zu Netto-Null.
Katrin Schneeberger leitet seit dem 1. September 2020 das Bundesamt für Umwelt BAFU. Zuvor war die Wirtschaftsgeografin und Soziologin stellvertretende Direktorin und Vizedirektorin des Bundesamts für Strassen Astra. ©KEYSTONE/Christian Beutler
Katrin Schneeberger: Das Netto-Null-Ziel bis 2050 strebt nicht nur der Bundesrat an, sondern auch die im November 2019 eingereichte Gletscher-Initiative. Der Bundesrat hat Anfang 2021 seine langfristige Klimastrategie veröffentlicht. Sie zeigt auf, dass die Treibhausgasemissionen mit den bereits bekannten und erprobten Technologien bis 2050 um 90 Prozent gesenkt werden können. So soll der Gebäudepark und der Verkehr CO2-frei werden. In der Industrie werden aber zum Beispiel aus der Zementherstellung schwer vermeidbare Emissionen verbleiben. Diese müssen durch sogenannte Negativemissionstechnologien ausgeglichen werden.
Der Gletscher-Initiative will das Parlament ein neues Gesetz über die Ziele im Klimaschutz entgegenstellen. Dieses verlangt zusätzlich zum Netto-Null-Ziel für die Schweiz auch von allen Unternehmen, dass sie bis 2050 klimaneutral werden. Sie sollen dafür Netto-Null-Fahrpläne ausarbeiten, die nicht nur die betriebseigenen Emissionen, sondern auch die Emissionen des Stroms umfassen.
Der Bund stellt für die Erarbeitung von Netto-Null-Fahrplänen Grundlagen bereit und bietet eine Beratung an. Unternehmen mit Netto-Null-Fahrplänen, die neuartige Technologien anwenden, kann er finanziell unterstützen. Bis 2030 sollen dafür gesamthaft 1,2 Milliarden Franken bereitstehen. Weiter unterstützt der Bund die Unternehmen über das Netzwerk Ressourceneffizienz Schweiz fachlich und finanziell bei der Planung und Umsetzung von Massnahmen für eine bessere Ressourceneffizienz.
Die Unternehmen können sich weiterhin von der CO2-Abgabe befreien. Das ist heute nur den Unternehmen aus bestimmten Branchen vorbehalten. Nach dem Willen des Bundesrates soll diese Möglichkeit künftig allen offenstehen. Innovativen Unternehmen, die klimafreundliche Lösungen entwickeln, kann der Bund mit verschiedenen Förderinstrumenten unter die Arme greifen; so zum Beispiel mit der Umwelttechnologieförderung, dem Pilot- und Demonstrationsprogramm oder dem Technologiefonds, der Bürgschaften für Darlehen gewährt.
«Die Unternehmen können sich weiterhin von der CO2-Abgabe befreien.»
Katrin Schneeberger, Direktorin des Bundesamts für Umwelt BAFU
Die Unternehmen erkennen zunehmend, dass sie sich auf eine Welt ohne fossile Energien vorbereiten müssen. Viele müssen sich strategisch neu ausrichten und ihre Geschäftsmodelle überprüfen. Denn auch immer mehr Investoren erwarten von den Unternehmen, dass sie ihre Tätigkeit klimafreundlich ausrichten. Mit den fossilen Energien sind zudem aufgrund der Versorgungslage viele Risiken verbunden.
Grundsätzlich gibt es für weitere Verlängerungen keine Grenzen. Diese müsste das Parlament beschliessen. Und dafür sind vorgängige Beratungen in beiden Kammern nötig. Diese werden Zeit beanspruchen. Die für die Wirtschaft wichtige Planungs- und Investitionssicherheit würde darunter leiden, zumal weiterhin nicht klar wäre, wie die Schweiz ihre internationale Verpflichtung zum Klimaschutz einhalten kann. Dafür braucht es mehr als eine Verlängerung der bestehenden Instrumente.
Wenn es uns gelungen ist, den CO2-Ausstoss zu senken, die Biodiversität zu stärken und dank der Kreislaufwirtschaft die Ressourcen mehr zu schonen, werde ich zufrieden sein. Dafür setze ich mich ein und hoffe, dass wir die gesteckten Ziele erreichen.
Das Gespräch mit Katrin Schneeberger fand im August statt. Ende September hat das Parlament das «Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit» beschlossen. Die Initianten haben die Gletscher-Initiative daraufhin bedingt zurückgezogen.
31.03.2023