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KÖSTLICH EFFIZIENT – SPRÜNGLI MACHT’S VOR

Zugegeben – Energie und CO2 verbindet wohl kaum jemand mit der Confiserie Sprüngli. Feine Gipfeli, Luxemburgerli und Schoggi schon eher. Ein Blick hinter die Kulissen der traditionsreichen Zürcher Confiserie zeigt aber: die Herstellung dieser Köstlichkeiten und vor allem die Bewirtschaftung der Produktionsabteilungen sind energieintensiv. Deshalb ist die Confiserie Sprüngli seit vier Jahren Teilnehmerin im KMU-Modell der EnAW.

Die alten Backöfen wurden durch neue, energieeffiziente Öfen mit einem grösseren Wärmespeicher ersetzt.

Pralinen in allen Formen und Farben, Sandwiches und Salate in den verschiedensten Kombinationen, Gebäck für jeden Anlass und natürlich die weltberühmten Luxemburgerli. Der Hauptsitz am Zürcher Paradeplatz ist aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Er ist einfach ein Stück «Züri». Hier geniessen Menschen aus der ganzen Welt die Köstlichkeiten von höchster Qualität aus dem Hause Sprüngli. Was die wenigsten wissen? Das gesamte Sortiment der insgesamt 24 Filialen wird an einem zentralen Produktionsstandort hergestellt. Und zwar in Dietikon im Kanton Zürich. Heute als Projektleiter Technik unter anderem für die Energieeffizienz verantwortlich ist Erwin Deutsch. Seit über 30 Jahren, 23 davon im technischen Dienst, macht er die Confiserie Sprüngli energetisch fit. «Herzblut spielt bei uns nicht nur bei der liebevollen Handarbeit unserer Produkte eine grosse Rolle», erzählt er. Auch im Energiebereich komme die Confiserie Sprüngli ihren Zielen mit einer grossen Portion Leidenschaft nach. 2014 schloss das Unternehmen dafür in Zusammenarbeit mit der EnAW eine Zielvereinbarung mit dem Bund ab.

COOL BLEIBEN

«Es war schon immer in unserem Interesse, besonders bei neuen Investitionen, auf wirtschaftlich attraktive und energieeffiziente Anschaffungen wie Maschinen und Anlagen zu setzen», erinnert sich Deutsch. Auch ohne die Verpflichtungen aus dem Grossverbraucherartikel des Kantons Zürich habe die Confiserie Sprüngli ihren Nachhaltigkeitsgedanken in ihrer DNA verankert. Verstärkt wurde dieser durch die Zusammenarbeit mit der EnAW im Jahr 2014. Denn Deutsch und sein Team begannen im selben Jahr mit der Umsetzung von wirtschaftlichen Massnahmen, die sich besonders positiv auf die Energiebilanz auswirken sollten und Teil des Massnahmenkatalogs waren, der nach dem Energie-Check-up definiert wurde. Das grösste Effizienzpotenzial liegt aber nicht in der Produktion, sondern besonders bei den haustechnischen Anlagen. Dazu gehören Bereiche wie Lüftung, Klima, Kälte oder Heizung. Besonders im Lebensmittelbereich gibt es zahlreiche Gesetze und Anforderungen, wie Produkte gelagert werden müssen. Besonders wichtig sind dabei Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Kühlung der Lebensmittel und der Produktionsabteilungen spielt daher bei der Confiserie Sprüngli eine grosse Rolle. «Eine der ersten Massnahmen, die wir im Rahmen des KMU-Modells umgesetzt haben, setzte bei unserer gewerblichen Kälteanlage an», so Deutsch. «Diese wurde komplett ersetzt. Zudem sind wir auf das natürliche Kältemittel CO2 umgestiegen.» 225 Megawattstunden Energie können mit der Umsetzung dieser Massnahme jedes Jahr gespart werden.

HEISS BLEIBEN

Im selben Jahr stellte die Confiserie Sprüngli die komplette Beleuchtung auf moderne, energieeffiziente LED-Leuchten um und investierte in neue Backöfen. Neben Brot, Tortenböden und Gipfeli werden hier auch die berühmten Schalen der Luxemburgerli gebacken. Die Öfen müssen – wie andere grosse Teile der Produktion – 24 Stunden pro Tag an sieben Tagen pro Woche einsatzfähig sein, damit die Produkte stets frisch in den Filialen ankommen. «Wir haben heute 15 energieeffizientere, besser isolierte und mit einem grösseren Wärmespeicher ausgestattete Backöfen.» Mit dieser Massnahme spare die Confiserie Sprüngli weitere 255 Megawattstunden Energie pro Jahr ein. Dies, weil die Öfen nach Gebrauch durch die bessere Isolation und den Wärmespeichern weniger Energie für das erneute Aufheizen brauchen. Und nicht nur das: Die neuen Öfen sind mit einer modernen Steuerung versehen, um unter anderem die Übergaben zwischen den Schichten zu vereinfachen. «Die Mitarbeitenden, die nachts arbeiten, finden dank der Steuerung pünktlich zum Produktionsstart einen bereits vorgeheizten Ofen mit der richtigen Temperatur für das jeweilige Produkt vor», so Deutsch. Jedes Produkt könne mit einem Klick ausgewählt werden. So stimmen die hinterlegten Temperaturen, Zeiteinstellungen und die Fehleranfälligkeit kann auf ein Minimum reduziert werden.

IM AUSTAUSCH

Mit einem Klick kann Deutsch heute auch praktisch den gesamten Produktionsstandort Dietikon im Auge behalten. Eine weitere umgesetzte Massnahme ist nämlich die Einführung eines eigenen Energie-Monitorings. Ob Energie-, Wasser- oder Gasverbrauch, ob Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder CO2-Gehalt in der Luft – Deutsch überlässt nichts dem Zufall. Ob das Unternehmen mit der Zielvereinbarung auf Kurs ist, prüft Deutsch zusätzlich jedes Jahr mit seinem EnAW-Berater Lucien Senn mit den Monitoring-Tools der EnAW. «Aber auch, wenn ich ausserhalb des Monitorings Fragen zu anstehenden Massnahmen oder beispielsweise zur Rückerstattung der CO2-Abgabe habe, kann ich auf unseren Berater zählen», so Deutsch. Ein regelmässiger Erfahrungsaustausch ist ihm wichtig. Deshalb besuchte er kürzlich das KMU-Frühstück, das die EnAW regelmässig veranstaltet, damit die Teilnehmer von den Erfahrungen der anderen profitieren können.

VON FÖRDERMITTELN PROFITIEREN

Auch die Möglichkeit, von Fördermitteln zu profitieren, ist ein Thema. Im Kanton, in der Stadt und in den Gemeinden stehen Unternehmen verschiedene Optionen zur Verfügung, um in Sachen Energieeffizienz und CO2-Reduktion gefördert zu werden. «Man muss ganz klar sagen – ohne Interesse und Recherche geht es nicht», weiss Deutsch. In den vergangenen Jahren konnte er einige Projekte umsetzen, die durch Fördergelder mitgetragen wurden. Ob Umwälzpumpen von der Klimastiftung Schweiz, Wäscheautomaten vom EWZ oder die Hälfte des ersten Teilnehmerbeitrags von der Stadt Dietikon – wer dran bleibt, profitiert.

Weitere Informationen

Energie und Kaffee – eine dankbare Symbiose aus dem Alltag. Doch was hat das eine mit dem anderen im Bereich der Energieeffizienz zu tun? Die Rast Kaffee AG im luzernischen Ebikon zeigt: Das Rösten von Kaffeebohnen ist nicht nur eine präzise und leidenschaftliche Handarbeit, sondern auch eine energieintensive Angelegenheit. Durch die Teilnahme am KMU-Modell der EnAW ist der Gourmetkaffeeproduzent in Sachen Energiefragen bestens aufgehoben.

Die Rast Kaffee AG lebt Kaffee seit 1918: Von Hand und mit viel Leidenschaft wird in Ebikon geröstet.

Die Kaffeebohne findet ihren Ursprung in Äthiopien. Den besten Wachmacher findet man hingegen fernab von Afrika, nämlich im luzernischen Ebikon. Was im Jahr 1918 als Kolonialwarengeschäft in Meggen angefangen hat, ist heute ein erfolgreiches Familienunternehmen in der vierten Generation. Die beiden Rast-Schwestern, Beatrice und Evelyne, leiten die Firma seit gut zwei Jahren zusammen mit Adrian Gisler. Mit allen Sinnen und viel Leidenschaft wird in Ebikon Kaffee geröstet. Doch das kostet eine Menge Energie. Deshalb ist die Rösterei seit bald drei Jahren Teilnehmerin im KMU-Modell der EnAW. Dank dieser Zusammenarbeit spart der Familienbetrieb nicht nur Energie und Nerven, sondern schont auch noch den Geldbeutel.

GARANTIERT FRISCH

Die Familie Rast lebt Kaffee und gibt seit jeher alles daran, das koffeinhaltige Genussmittel zu perfektionieren. «Wir machen Kaffee, und das auf dem höchsten Niveau», lautet die Firmenphilosophie. Was das Traditionsunternehmen von anderen Röstereien abhebt, ist das Rösten «on demand». Das heisst, dass in Ebikon nur so viel Kaffee geröstet, wie auch bestellt wird. «Damit garantieren wir absolute Frische. Denn wenn der Kaffee geröstet ist, wird er zum Frischprodukt und kann an Aroma verlieren oder sogar ranzig werden», lehrt die Einkaufschefin und Geschäftsleiterin Beatrice Rast. Neben Kunden aus der Gastronomie und Privatkunden zählt auch Emmi Caffè Latte auf das Frischeprodukt aus Ebikon.

GEWUSST WIE

Kaffeerösten will gelernt sein. Von den 20 Mitarbeitenden des hundertjährigen Betriebs arbeitet ein Grossteil in der Produktion. Doch zum Kaffeeröster wird man nicht über Nacht. «Alles was es braucht, ist ein Gespür und Sensibilität für das Naturprodukt», erklärt Rast. Und die Mitarbeitenden könnten gemischter gar nicht sein: «Einer hat nebenbei noch Schafe und Apfelbäume, ein anderer war Polygraf», so Rast. Da der ganze Röstprozess eine präzise Handarbeit ist, ist das Anlernen des Röstberufs besonders zeitintensiv. Über Monate wird der Röstprozess gelernt und präzisiert. «Und diese Zeit nehmen wir uns auch, wenn wir einen neuen Mitarbeiter einarbeiten. Denn man muss mit allen Sinnen dabei sein und eine gewisse Erfahrung an den Tag legen. Sonst ist der Kaffee falsch geröstet», erzählt sie weiter.

EINE ENERGIEINTENSIVE ANGELEGENHEIT

Das korrekte Kaffeerösten setzt mehr als nur Know-how voraus: Die Röstmaschine ist das Herz der Familienrösterei – und frisst zugleich eine grosse Menge Energie. «Energieeffizienz ist für uns ein sehr wichtiges Thema, weil wir eben auch sehr viel Energie verbrauchen», meint Rast zum Thema. Das Rösten an sich sei bereits ein sehr energieintensiver Prozess, und die Röstmaschine sondere dabei zusätzlich sehr viel Hitze aus. Das Problematische: «Wir müssen den Kaffee auf Raumtemperatur kühlen. Und das ist gerade im Sommer energietechnisch ziemlich ineffizient», erzählt sie weiter. Um die Bohne in Zukunft energiefreundlicher zu rösten, wird in Zusammenarbeit mit dem EnAW-Berater Thomas Pesenti akribisch Buch geführt: Eine vierteljährliche Energiebuchhaltung, die regelmässige Überprüfung des Druckluftverbrauchers sowie die Optimierung der Abgasverbrennung gehören zu den Hauptmassnahmen in der Familienrösterei. Und das rechnet sich: Seit Eingehen der Zielvereinbarung mit dem Bund kann Rast jährlich die Rückerstattung der CO2-Abgaben beantragen. Im Alltag legt der Betrieb grossen Wert auf «Nachhaltigkeit im Kleinen», wie es Rast so schön beschreibt. Plastik und Glas werden recycelt. Ausserdem werden Karton und Beutel für den frischen Kaffee ausschliesslich in der Schweiz eingekauft.

NACHHALTIGE BEZIEHUNGEN

Was nicht aus der Schweiz stammt, sind die Kaffeebohnen. Und qualitativ hochwertige Bohnen machen schon den halben Kaffee. Stabile und gute Beziehungen zu den Produzenten liegen der Einkaufschefin deshalb besonders am Herzen. Immer wieder reist die Familie Rast in den Kaffeegürtel, um dort die Plantagen und Bauern persönlich zu besuchen. «Wir schauen darauf, dass wir unsere Bauern und die Anbaubedingungen kennen», erzählt Rast. «Wenn möglich setzen wir auch vermehrt auf Familienbetriebe.» Langjährige Beziehungen zu den Bauern sind für Rast zwingende Nachhaltigkeitsfaktoren: «Wir verlangen von unseren Produzenten eine gute Qualität. Dafür bezahlen wir den Preis und pflegen die Beziehung, sodass die Bauern ihre Zukunft planen können. Das verstehe ich unter Nachhaltigkeit.»

VOM BEUTEL IN DIE TASSE

Ein weiterer wichtiger Zweig des Familienunternehmens ist die Kaffee Akademie. «Wir wollen den besten Kaffee verkaufen», erzählt Rast. «Aber produziert wird der Kaffee von den Kunden selbst. Und gerade in diesem Schritt kann so viel falsch laufen.» In anderen Worten: Ein Kaffee ist nur so gut wie seine Zubereitung. Ob mit Vollautomaten oder in der traditionellen Mokka-Kanne – in der Kaffee Akademie lernen Mitarbeitende von Grosskunden sowie Privatpersonen aus erster Hand, wie der so beliebte Wachmacher perfekt zubereitet wird.

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