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Praxisbeispiele
Ressourceneffizienz
Ressourceneffizienz
Zürich

Ressourceneffizienz bei Bruker: ein strategisch sinnvoller Entscheid 

27.07.2023

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Das Thema Ressourceneffizienz hat bei der Bruker BioSpin eine geradezu magnetische Anziehungskraft. Denn Ressourcen zu schonen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch unternehmerisch sinnvoll. Gemeinsam mit der EnAW geht der Magnethersteller am Standort Fällanden deshalb den ersten Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. 

Fast unscheinbar wirken die Magnetsysteme, die die Bruker BioSpin am Standort in Fällanden massgeschneidert für Kunden in der Wissenschaft und Forschung herstellt. Sie sehen aus wie ein Hochsilo im Kleinformat. Was zählt, sind die inneren Werte – und die sollen zum Vorschein kommen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Hersteller von wissenschaftlichen Instrumenten, hat sich gemeinsam mit der EnAW zum Ziel gesetzt, die Ressourceneffizienz im Betrieb voranzutreiben. Dazu müssen auch alle Komponenten der Magnetsysteme auf den Prüfstand. 

Feuer und Flamme für die Ressourceneffizienz

Angefangen hat alles mit einer Idee von Didier Bitschnau, dem Projektleiter Facility Management bei Bruker. «Energiesparen und nachhaltiges Wirtschaften gehören zur Unternehmensphilosophie von Bruker», erzählt Bitschnau. Seit mehr als zwölf Jahren arbeitet er bei Bruker und kennt den Betrieb so gut wie seine Westentasche. Trotzdem ist die genaue Materialzusammensetzung und damit der Umweltfussabdruck der Magnetsysteme für den Projektleiter heute noch eine Blackbox. Zwar gab es immer wieder Bestrebungen, die Ressourcen zu minimieren und zu schonen, doch ein Gesamtkonzept fehlte bislang. «Als Almut Sanchen an einer EnAW-Gruppensitzung das Angebot Ressourceneffizienz vorstellte, war ich deshalb sofort überzeugt», erinnert sich Bitschnau. Er trug den Plan in sein Team und stiess auch dort sofort auf offene Ohren. «Didier war Feuer und Flamme für das Thema. Das hat uns angesteckt», ergänzt Pascal Marcher, Head of Facility Management, der zusammen mit Bitschnau das Projekt umsetzt. 

Strategische Vorteile

Die Motivation, die Ressourceneffizienz bei Bruker voranzutreiben, ist aber auch strategischer Natur. «Immer mehr Kunden wollen wissen, wie gross der Umweltfussabdruck unserer Magnetsysteme ist, wie viel CO2 in den Magneten steckt», erzählt Marcher. Diese Kundenanfragen will Bruker seriös beantworten können, schliesslich sind ein Grossteil der Kunden renommierte Forschungseinrichtungen wie die ETH Zürich, die Bruker-Magnete für Forschungszwecke einsetzt. «Da will man nicht einfach Pi mal Daumen rechnen, sondern exakte Daten liefern», fügt er hinzu. Zudem sind in den Magnetsystemen verschiedene Ressourcen verbaut, die endlich und derzeit schwer verfügbar sind, ergänzt Bitschnau. Geopolitik spielt auch eine zentrale Rolle bei der Beschaffung der ohnehin teuren Materialien. «Bestimmte Rohstoffe bekommen wir wegen des Krieges in der Ukraine derzeit nicht», sagt Marcher. Nicht zuletzt deshalb ist der Weg zur Ressourceneffizienz auch betriebswirtschaftlich relevant. «Als Unternehmen sind wir natürlich auch daran interessiert, Kosten zu sparen. Hier bietet die Ressourceneffizienz ein grosses Potenzial», so Bitschnau. Aber auch klimapolitische Vereinbarungen und Ziele schwingen im Hintergrund mit: «Es werden weitere Vorgaben kommen, auch im Bereich der Ressourceneffizienz», ist Bitschnau überzeugt. Da sei es natürlich ein Ansporn, diesen Vorgaben einen Schritt voraus zu sein und der Politik zu zeigen: «Schaut her, wir werden immer besser». 

Langfristige Nachhaltigkeit

Diese Vorteile sieht auch das Executive Management Team der Bruker BioSpin, die das Projekt überzeugt unterstützt. «Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass wir eine Ölheizung hatten und diese durch eine Wärmepumpe ersetzt haben. Dadurch sparen wir über 400 Tonnen CO2 pro Jahr. Genau so wird es auch bei der Ressourceneffizienz sein: Eine Anfangsinvestition, die sich langfristig auszahlt», sagt er. Dabei sind die Ziele klar definiert: «Den Ressourcenverbrauch des Unternehmens und über den Lebensweg der Produkte senken, Versorgungsengpässen und Umweltbelastungen entgegenwirken und den Übergang von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft vollziehen», resümiert Almut Sanchen, Projektleiterin Ressourceneffizienz bei der EnAW. Als ersten Meilenstein wird Bruker nun die Hauptkomponenten seines mittelgrossen Magnetsystems erfassen. «Zusammen mit der EnAW und Almut Sanchen werden wir nun die Komponenten bis auf die letzte Schraube durchleuchten.» 

Bruker-Gebäude von aussen. (Bild: Sonja Heusinger)

Bruker-Logo. (Bild: Sonja Heusinger)

Interview mit Cédric Laurent Laffely

Mit Ressourceneffizienz ein Zeichen setzen

Herr Laffely, Sie sind Executive Management Mitglied der Bruker BioSpin. Welche Rolle spielt die Ressourceneffizienz am Standort in Fällanden?

Die Ressourceneffizienz wird immer wichtiger und hat bei uns einen immer grösseren Stellenwert. Wir haben uns für einen proaktiven Ansatz entschieden: Das heisst, Schritt für Schritt in die Themen einzutauchen und daraus zu lernen, Massnahmen zu ergreifen und zu implementieren und schlussendlich nicht nur darüber zu reden, sondern wirklich ein Zeichen zu setzen für alle.

Inwiefern ist Ressourceneffizienz auch ein strategischer Entscheid?

Energiesparen und nachhaltig Wirtschaften muss zwingend ein Teil der Führungskultur sein. Da gehört auch die Ressourceneffizienz dazu. Wer kontinuierlich investiert, kann die nötigen Massnahmen auch finanzieren.

Sie gehen das Thema Ressourceneffizienz in Zusammenarbeit mit der EnAW an und haben vor Kurzem erfolgreich die erste Projektphase abgeschlossen. Was wünschen Sie sich für die weitere Zusammenarbeit?

Von der Zusammenarbeit mit der EnAW erwarte ich, dass wir weiterhin auf der guten partnerschaftlichen Beziehung aufbauen können, dass wir voneinander lernen und vor allem dann die einzelnen Schritte und Elemente aus dem Massnahmenplan zielgerichtet umsetzen.

Cédric Laurent Laffely ist seit 2020 Vice President Group Excellence & Transformation bei Bruker BioSpin.  

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