Die Brauerei Baar feiert am 25. April 2025 den Gewinn des Future Awards, mit dem sie im vergangenen Jahr ausgezeichnet wurde. Ein Preis, der die Bemühungen der Brauerei in Sachen Nachhaltigkeit ehrt.
Es war eine schöne Überraschung für die Verantwortlichen der Brauerei Baar. Im vergangenen November gewann diese am European Beer Star, einem der bedeutendsten Bierwettbewerben überhaupt, den sogenannten Future Award. Der Future Award wird von einer unabhängigen Jury aus Branchen- und Nachhaltigkeitsexperten vergeben. Gewonnen haben ihn insgesamt drei Brauereien, darunter eben auch die Brauerei aus Baar. «Im Verlaufe des Bewerbungsprozesses – dieser lief über drei Stufen ab – wurde uns klar, dass wir offensichtlich gut im Rennen sind», so Martin Uster, Geschäftsleiter der Brauerei. «Als dann das E-Mail vom Veranstalter eintraf, in dem uns unser Sieg mitgeteilt wurde, waren wir erst einmal fassungslos, begeistert und fühlten uns auch sehr geehrt. Es ist von besonderem Wert für uns, dass nicht nur wir selber von unserem Weg überzeugt sind, sondern dass unser Engagement für die Nachhaltigkeit von dieser Stelle mit internationaler Strahlkraft bestätigt wurde.»
Nachhaltigkeit als Motivation
Nachhaltigkeit hat sich das Zuger Unternehmen schon vor langem auf die Fahnen geschrieben. So hat die Brauerei, die erste in der Schweiz, die ihre Energieversorgung ohne den Zukauf von Zertifikaten als CO2-neutral labeln kann, unter anderem das Ziel formuliert, ihr Bier auf Niedertemperatur zu brauen. Dieses hat sie im November 2023 erreicht. Ebenfalls seit November 2023 bezieht sie ihre Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Und: Sie arbeitet kontinuierlich daran, ihren Gesamtenergieaufwand zu verringern – ein weiteres Ziel.
Zum Erreichen dieser Ziele hat die Brauerei wichtige Massnahmen ergriffen. So hat sie eine Heizzentrale installieren lassen, die auf erneuerbare Energien ausgelegt ist. Was einfach klingt, ist in Wahrheit komplex: Der Energiebedarf während der Bierproduktion variiert stark. Eine Gas- oder Ölheizung kann agiler auf die Spitzenlast reagieren. Die neue Heizzentrale basiert jedoch auf Holz. Lösung: ein Wärmespeicher in Form eines Tanks mit einem Fassungsvermögen von 30 000 Litern. Dadurch spart die Brauerei nach eigenen Angaben 100 000 Liter Heizöl jährlich.
Weniger Prozessenergie
Zudem hat die Brauerei auf ihren Dächern Photovoltaik-Anlagen installieren lassen. Sie decken rund 50 Prozent des Strombedarfs. Die andere Hälfte deckt die Brauerei Baar über Strom aus Wasserkraft.
Im Gesamtsystem ist es den Verantwortlichen gelungen, die Prozessenergie von 140 Grad Celsius auf 100 Grad Celsius zu senken. Dadurch benötige man pro Hektoliter Bier nur noch 19 Prozent jener Menge an Wärmeenergie, die noch 1997 nötig gewesen war.
Und den Weg zu mehr Nachhaltigkeit geht die Brauerei Baar auch weiterhin. «Wir sind uns unserer Vorreiterrolle erst richtig bewusst geworden und sind deshalb der Klima-Charta Zug beigetreten, die sich aktiv für die Vernetzung einsetzt und Unternehmen in nachhaltigen Themen begleitet», so Uster. «Für die weitere Zukunft sehen wir Potenzial bei der kontinuierlichen Umstellung der Fahrzeugflotte auf bezahlbare und für unsere Bedürfnisse nachhaltige Antriebskonzepte sowie bei der Prüfung bezüglich Erweiterung der Heizzentrale mit Wärmepumpen mit Abwärme der Kältekompressoren.» Wer weiss: Vielleicht werden diese Bemühungen der Brauerei Baar dereinst mit einem weiteren Preis belohnt.
Auf Nachhaltigkeit bedacht: Braumeister Urs Rüegg (3. links) und Geschäftsleiter Martin Uster (4. von links) von der Brauerei Baar. (zvg)
Die Brauerei Baar ist die erste in der Schweiz, die ihre Energieversorgung ohne den Zukauf von Zertifikaten als CO2-neutral labeln kann.
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07.02.2025