Die allfällige Strom- und Erdgasknappheit, der starke Preisanstieg und die mögliche Stromkontingentierung: Die drohende Energiemangellage fordert die Unternehmen, bereits heute einen Aktionsplan zu entwickeln und den Energieverbrauch rasch zu senken. Mit der Umsetzung konkreter Massnahmen gelingt dies schnell und kosteneffizient.
1. Schalten Sie Geräte ausserhalb der Produktionszeiten ganz ab
Nachts oder am Wochenende laufen einige Geräte unnötigerweise. Mit einer Betriebsbegehung ausserhalb der Produktionszeiten können Sie die unnötigen Stromverbräuche identifizieren. Stellen Sie diese Geräte komplett ab, sofern dies die Produktion nicht beeinträchtigt, und installieren Sie Zeitschaltuhren.
Erwartete Stromeinsparung: 5 bis 10 Prozent
2. Schalten Sie die Werkzeugmaschinen ausserhalb der Produktionszeiten, wenn möglich, ganz aus. Das ist sparsamer als der Standby-Modus
In-situ-Messungen an Werkzeugmaschinen zeigen, dass der Standby-Modus den Energieverbrauch (Strom, Kälte und Druckluft) nur geringfügig reduziert. Validieren Sie mit dem Hersteller Ihrer Maschinen, ob diese vollständig ausgeschaltet und/oder Druckluftabsperrventile eingebaut werden können. Ein vollständiges Ausschalten und ein anschliessendes frühzeitiges Einschalten dieser Maschinen ist wesentlich energieeffizienter als der Standby-Modus.
Erwartete Stromeinsparung: 5 bis 25 Prozent
3. Reduzieren Sie den Verbrauch von Druckluft
Die Erzeugung von Druckluft ist energieintensiv. Setzen Sie diesen Energieträger nur dort ein, wo er unerlässlich ist. Sofern es technisch möglich ist, ersetzen Sie Druckluftantriebe durch Elektromotoren und Venturisysteme durch Vakuumpumpen. Durch Absperrventile an Verbrauchern und dem Beseitigen von Lecks im Netz reduzieren Sie den Strombedarf weiter. Senken Sie anschliessend den Netzdruck schrittweise ab – achten Sie dabei darauf, dass alle Maschinen weiterhin mit ausreichend Druck versorgt werden.
Erwartete Stromeinsparung: durchschnittlich 30 Prozent
4. Optimieren Sie die Einstellungen der Lüftungs- und Klimaanlagen
Überprüfen Sie die Anforderungen an die Temperatur, die relative Luftfeuchtigkeit und den Luftwechsel für jeden einzelnen Raum. Messen Sie parallel dazu die tatsächlichen Betriebspunkte Ihrer Anlagen – insbesondere die Frischluftströme, die Qualität der Raumluft und ihre relative Luftfeuchtigkeit innerhalb und ausserhalb der Produktionszeiten. Vergleichen Sie die Werte und passen Sie die Einstellungen der Anlagen entsprechend an.
Erwartete Stromeinsparung: 5 bis 30 Prozent
5. Optimieren Sie die Einstellungen der Kälteerzeugung
Neben der Reduzierung des Kältebedarfs durch das Ausschalten oder der Optimierung des Betriebs von Maschinen und Klimaanlagen können Sie auch die Kälteerzeugung selbst optimieren. Erhöhen Sie dazu die Netztemperatur auf die von den Lieferanten vorgeschriebene Temperatur, überprüfen Sie die Funktionsfähigkeit der freien Kühlung, reinigen Sie den Verdampfer und Kondensator und kontrollieren Sie die Abtauung.
Erwartete Stromeinsparung: 5 bis 15 Prozent
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