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Dieses Hotel verbraucht immer weniger Energie

Seit über zehn Jahren reduziert das Valbella Resort seinen Energieverbrauch mit Unterstützung der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW). Dazu werden laufend Optimierungen vorgenommen und Massnahmen umgesetzt. Erstmals im Winter 2022/23 nutzte es Photovoltaikmodule an den Balkonen der Süd-Zimmer. Diese Anlage ermöglicht die Erzeugung von Winterstrom und ist ein kleiner Beitrag zur Milderung der Schweizer Stromknappheit im Winter.

Hoteldirektor Thomas Vogt (links) und EnAW-Berater Daniel Schneiter sind mittlerweile ein eingespieltes Team.

Etwas ungewohnt sind sie schon, die Photovoltaikpaneele, die schräg in das Geländer der Zimmerbalkone im Valbella Resort integriert sind. Dafür zeigen sie, dass das Resort es ernst meint mit seiner Vision, seinen ökologischen Fussabdruck stetig zu verkleinern. Die PV-Module gehen auf eine Empfehlung von EnAW-Berater Daniel Schneiter zurück. «Im Falle der Balkonpanels haben wir berechnet, wie diese angebracht werden müssen, um das Optimum herauszuholen», so Schneiter. «Mit der schrägen Anordnung verhindern wir, dass sich Schnee ablagern kann, und gleichzeitig ist die Sonneneinstrahlung im Winter am besten.»

Ebenso hat Schneiter die Idee einer Photovoltaikanlage auf den Dächern des Resorts unterstützt. «Wir haben die Dächer energetisch saniert und dabei PV integriert», sagt Hoteldirektor Thomas Vogt. Damit schlägt er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die PV-Anlagen produzieren an sonnigen Tagen wie jetzt im Frühling viel erneuerbaren Strom, und der Betrieb profitiert von der Einspeisevergütung.

Heizölverbrauch deutlich gesunken

Doch das Valbella Resort und EnAW-Berater Schneiter haben sich bei der Energieoptimierung nicht nur auf Solarstrom verlassen. Die Hotelleitung hat auch eine Sommerwärmepumpe einbauen lassen, also eine Wärmepumpe, die vom Solarstrom der Sonne gespeist wird und vom Frühling bis in den Herbst die Aussenluft als Wärmequelle nutzt. Zudem wird eines der Nebengebäude mit einer Erdsonden-Wärmepumpe beheizt.

Heizöl verbraucht das Hotel lediglich noch im rund 40 Jahre alten, sanierten Hauptgebäude. Die zwei kondensierenden Heizkessel wurden vor erst fünf Jahren installiert und sollen während ihrer Lebensdauer genutzt werden. «Da hätten wir gerne auch Erdsonden installiert», so Vogt. «Aber das geht wegen des Gewässerschutzes nicht.» Dennoch konnte das Valbella Resort seinen Heizölverbrauch seit 2012, als es die Zusammenarbeit mit der EnAW aufnahm, kontinuierlich senken. Waren es vor elf Jahren noch 186 000 Liter Heizöl, die verbrannt wurden, betrug der Verbrauch im vergangenen Jahr noch 114 000 Liter – und dies trotz mehr Betriebstagen und Logiernächten. «Das Ziel ist es, dank der Sommerwärmepumpe und weiteren Massnahmen auf 50 000 bis 60 000 Liter pro Jahr zu gelangen», sagt Vogt. Das ist eine Reduktion von 130 000 Litern pro Jahr oder 70 Prozent gegenüber 2012.

Hoteldirektor will noch mehr erneuerbare Energie

Zu den weiteren Massnahmen, die das Hotel realisiert hat, gehören die Installation von Ladestationen für Elektroautos. 15 Stationen sind vorhanden. Eine Systemänderung bei der Warmwassererzeugung sorgt zudem für eine Energieersparnis von bis zu 20 Prozent. Und nicht zu vergessen die Umstellung auf LED-Leuchten, die sich ebenfalls positiv auf den Energieverbrauch ausgewirkt hat.

Klar, dass all diese Massnahmen nicht günstig sind. Die grösste Herausforderung sei denn auch nicht das Finanzielle gewesen, sondern vielmehr das Technische. «Energie braucht viel Platz und ist komplex», so Vogt. «Und das Zusammenspiel zwischen neuer und alter Technologie ist auch nicht einfach.»

Wenn es nach dem Hoteldirektor geht, soll sein Resort künftig aber noch mehr auf erneuerbare Energie setzen. «Ich würde beispielsweise gerne ein Windrad aufstellen», sagt er. Dass Windräder unter Umständen einer langen Bewilligungsphase unterliegen, ist er sich bewusst. «Daher bauen wir erst einmal die Photovoltaik aus.»

Die momentan installierte PV-Modulfläche beträgt 886 Quadratmeter und ermöglicht eine maximale Peak-Leistung von 160 kWp. Der jährliche Stromertrag wird ca. 200 000 Kilowattstunden pro Jahr betragen. Diese Strommenge entspricht dem jährlichen Verbrauch von 50 durchschnittlichen Einfamilienhäusern.

Dekarbonisierung der Wärme in der Industrie ist ein permanentes Thema. In diesem Bereich lanciert EnergieSchweiz eine Projektausschreibung. Sie steht allen offen, egal ob Ingenieurbüro, Fachschule, Fachhochschule, Unternehmen oder Start-up-Unternehmen. Wer also ein innovatives oder vorbildliches Projekt im Bereich Dekarbonisierung der Industriewärme hat und Unterstützung sucht, kann einen entsprechenden Antrag bis zum 15. Juli einreichen.

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