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Sie sind gekommen, um zu bleiben

26.09.2023

Frank R. Ruepp und Benjamin Marti sind keine unbeschriebenen Blätter bei der Energie-Agentur der Wirtschaft. Beide sind seit vielen Jahren für die EnAW tätig. Was bewegt sie und was wollen sie in ihren neuen Funktionen bewegen? Wir haben nachgefragt. 

Ab Januar 2024 sind Sie, Herr Ruepp, der neue Geschäftsführer der EnAW und Sie, Herr Marti werden Mitglied der Geschäftsleitung. Zudem übernehmen Sie die Bereichsleitungen von Erich A. Kalbermatter und Thomas Weisskopf. Wer sind Sie?

Frank R. Ruepp (FRR): Ich bin Familienvater von drei erwachsenen Kindern, Ökonom und war 25 Jahre in der produzierenden Industrie tätig. Meine Affinität zu Technologie ist dementsprechend hoch. Ich bin offen, ehrlich und spreche Themen gerne direkt an. Ich verbringe gerne Zeit in der Natur, reise gern und bin ein Krimi-Fan.

Benjamin Marti (BM): Ich bin ein Morgenmensch und in meiner Freizeit gerne mit meiner Familie zu Fuss, auf dem Velo oder auf den Ski in der Natur unterwegs. Als Energie-Ingenieur verfüge ich über einen breiten Erfahrungsschatz in verschiedenen Themen der Energietechnik.

Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit der EnAW?

FRR: Ich hatte die erste Begegnung während meiner Zeit als Vorsitzender der Geschäftsleitung der Perlen Papier AG. Als energieintensives Unternehmen haben wir damals in den 2010er Jahren schnell eine Zielvereinbarung abgeschlossen und rasch auch den Mehrwert erkannt.

BM: Das war vor 17 Jahren, als ich mich bei Thomas Weisskopf beworben habe. Teil des Jobprofils waren die Arbeiten für die EnAW. Eine meiner ersten Aufgaben war es, die erste Software für das EnAW-Monitoring zu prüfen und fertigzustellen.

Was war der Mehrwert?

FRR: Dass wir Energieeinsparpotenziale sehen und realisieren konnten, die wir vor dem Check-up mit dem EnAW-Berater nicht in dieser Klarheit und Detaillierungsgrad auf dem Radar hatten. Das hat einen Prozess ausgelöst, der durch die Laufzeit der Zielvereinbarung von zehn Jahren auch einen klaren Rahmen hat. Die Befreiung von der CO2-Abgabe hat uns zusätzlich motiviert.

Sie sind beide in Führungspositionen tätig. Jetzt führen Sie je ein Beraterteam. Wie führen Sie?

BM: Meine Führungsrolle verstehe ich als beratende und befähigende. Mein Team unterstütze ich darin, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. Es geht immer auch darum, Freiräume zu schaffen, die Entfaltung ermöglichen.

Für das Beraterteam der EnAW sehe ich meine Rolle darin, gute Rahmenbedingungen für ihre Mandatsarbeit zu schaffen, die nötigen Prozesse und Hilfsmittel zu definieren und zur Verfügung zu stellen, zu supporten und bei Fragen zur Verfügung zu stehen.

FRR: Ja, unsere Aufgabe ist es, ein Umfeld zu schaffen, das unseren beratenden Ingenieurinnen und Ingenieuren ermöglicht, ihren Job einfach und gut zu machen. Letztlich müssen unsere Kundinnen und Kunden, die Firmen zufrieden sein und mit der EnAW zusammenarbeiten wollen. Sie sollen die «Added values» der EnAW sehen, wenn es um die Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeit im Unternehmen geht. Dafür müssen wir am Puls der Firmen sein, aktiv zuhören.

Was motiviert Sie?

BM: Mich motiviert, dass ich sehe, welche Klimaschutzmassnahmen die Unternehmen umsetzen, dank oder mithilfe der EnAW. Der Klimawandel ist ein Thema, bei welchem grosse Herausforderungen auf uns und auf die Wirtschaft zukommen. Ich will weiterhin mithelfen, gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu gestalten, damit die Unternehmen auf dem Weg zur Dekarbonisierung und zur Kreislaufwirtschaft gut begleitet sind und die für sie passenden, klimawirksamen Massnahmen umsetzen können.

FRR: Ja, bei mir ist es genauso. Der Druck auf die Unternehmen wird immer grösser und da mitzuhelfen, dass die Rahmenbedingungen und das EnAW-Angebot stimmen, ist für mich sehr wichtig. Wir von der EnAW können in der Summe zeigen, was die Industrie in Sachen CO2-Reduktion und Energieeffizienz sowie bald auch in der Ressourceneffizienz macht. Das motiviert mich.

Herr Marti, Sie verkörpern den grossen EnAW-Datengarten. Sehen Sie darin argumentatives Potenzial für eine Stärkung der Zielvereinbarung auf dem Weg zu Netto-Null?

BM: Ich finde absolut, ja. Wir weisen jedes Jahr aus, was die EnAW mit den Unternehmen erreicht. Das ist beträchtlich. Politisch wird das leider kaum honoriert, was sehr bedauerlich ist. Da müssen wir unbedingt am Ball bleiben.

Wie gelingt das?

BM: Durch unermüdliche positive Kommunikation. Und durch eine gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern und mit den Verwaltungsstellen. Dass wir am gleichen Strick ziehen und anerkennen, dass wir am Ende des Tages das Gleiche wollen.

FRR: Absolut! Und dafür macht es Sinn, sich ein Ziel zu setzen, das dann auch zu monitoren. Das ist doch ein Prozess der funktioniert, auch für andere Nachhaltigkeitsbereiche. Zudem probieren wir seit Jahren die Erfolgsstory Zielvereinbarung auch als Exportgut zu platzieren – zusammen mit Technologien, die von Schweizer Unternehmen entwickelt werden, um dem Klimawandel so gut es geht entgegenzuwirken. Das sollten wir unbedingt weiterverfolgen.

Wo geht die Reise der EnAW mit Ihnen hin?

FRR: Unser gemeinsames Ziel muss es sein, das Potential des EnAW-Prinzips konsequent auf andere Umweltthemen zuzuschneiden und zu offerieren sowie ein verlässlicher Umsetzungspartner der Wirtschaft für die Behörden zu bleiben.

BM: Weiterhin sehr selbstbewusst und eigeninitiativ Dinge anpacken. Das ist etwas, was die EnAW von Anfang an gemacht hat. Sie ist vorausgegangen und hat antizipiert, was kommt. Halten wir konsequent daran fest, um die Unternehmen weiterhin bestmöglich unterstützen zu können.

Benjamin Marti

Benjamin Marti ist Mitglied der Geschäftsleitung von Weisskopf Partner GmbH. Er studierte Elektrotechnik und Informationstechnologie an der ETH Zürich. 

Frank Ruepp

Frank R. Ruepp ist Verwaltungsrat und Berater. Er studierte Ökonomie an der Universität Zürich, war CEO verschiedener international tätiger Industrieunternehmen und Präsident der IGEB. 

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