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Basiskurs für Umweltbeauftragte
im April und Mai

Vom 1. April bis 7. Mai 2025 organisiert der Verband Swissmem erneut den Basiskurs für Umweltbeauftragte.

Der Basiskurs für Umweltbeauftragte vermittelt ein umfassendes Grundwissen zum betriebsrelevanten Umweltschutz. Die Teilnehmenden erhalten eine Übersicht über die Rechte und Pflichten der Umweltverantwortlichen, die relevanten Rechtsgrundlagen, Umweltmanagementsysteme, betriebliche Ökobilanzen und Umweltkommunikation. Der Umgang mit Gefahrstoffen, Abwasser, Abfällen, Altlasten, Lärm und Luftbelastung bilden weitere Kursinhalte.

Die Themen Nachhaltigkeit, Ökodesign, Ressourcennutzung, Chemikalienrecht, CO2– und Mobilitätsmanagement, Risikoanalyse und Umweltpsychologie werden als Grundlage für erste Handlungsansätze erarbeitet. 17 Referierende berichten dafür aus ihren Fachgebieten.

Die Kosten für den Kurs betragen 2300 Franken für Swissmem-Mitglieder bzw. 2880 Franken für Nicht-Mitglieder.

Weitere Informationen

Die Verwendung von inländisch produziertem Wasserstoff als Brennstoff für industrielle Prozesswärme ist in den am Energy Science Center der ETH Zürich entwickelten techno-ökonomischen Modellen nicht vorgesehen. Stattdessen wird die industrielle Wärme, insbesondere bei hohen Temperaturen, hauptsächlich durch feste Brennstoffe und Elektrizität bereitgestellt. 

Im Jahr 2017 hat sich die Schweiz verpflichtet, bis 2050 ihre Treibhausgasemissionen auf Netto-Null zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch Lösungen für Sektoren gefunden werden, die nur schwer auf chemische Energieträger verzichten können. Neben dem Flugverkehr gilt dies vor allem für die Industrie, insbesondere bei der Erzeugung von Hochtemperatur-Prozesswärme.  

Gegenwärtig werden etwa 32 Prozent (ca. 12 Terawattstunden pro Jahr) des Energiebedarfs der Schweizer Industrie durch fossile Brennstoffe gedeckt (BFE, 2023; Tabelle 4). Dieser Sektor trägt 23 Prozent der gesamten Schweizer CO2-Emissionen bei (BAFU, 2022). Ein Team am Energy Science Center der ETH Zürich erforscht in Partnerschaft mit anderen Schweizer Institutionen im Rahmen des SWEET-DeCarbCH Projekts, wie diese Emissionen reduziert werden können. Ein wichtiges Element ist dabei die Modellierung des gesamten Schweizer Energiesystems. So kann bestimmt werden, mittels welcher Brennstoffe und Technologien die Industrie auch in Zukunft Prozesswärme erzeugen kann.  

Unsere aktuellen Modelle gehen davon aus, dass der Endverbrauch an industrieller Prozesswärme im Jahr 2050 in etwa auf dem heutigen Wert von 20 Terawattstunden pro Jahr bleiben wird. Welche Technologien zur Bereitstellung dieser Wärme eingesetzt werden, hängt von der benötigten Prozesstemperatur und natürlich von der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Technologie ab.  Industrielle Prozesse haben eine grosse Bandbreite an Temperaturanforderungen, von 80 bis weit über 1000 Grad Celsius für die Zementherstellung. Es hat sich als schwierig erwiesen, die tatsächliche Temperatur, bei der der Prozesswärmebedarf auftritt, genau zu bestimmen. Daher gehen wir für die aktuelle Modellierung vereinfachend davon aus, dass 25 Prozent, 25 Prozent und 50 Prozent des Endverbrauchs (ohne Zementherstellung) in den drei Temperaturbereichen unter 100 Grad Celsius, zwischen 100 und 200 Grad Celsius bzw. über 200 Grad Celsius anfallen. 

Bei unter 100 Grad Celsius sind Technologien wie die Solarthermie und die Tiefengeothermie technisch geeignet. Für Temperaturen im mittleren Bereich, 100 bis 200 Grad Celsius, können die oben genannten Quellen durch eine industrielle Wärmepumpe ergänzt werden, um die angestrebten Temperaturen zu erreichen. Alternativ können Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) Prozessdampf erzeugen.  

Hochtemperaturprozesse (weniger 200 Grad Celsius) erfordern Verbrennungsprozesse oder aber Widerstands-Heizungen, die Strom direkt in Wärme umwandeln. Für die Zementherstellung kommen nur Verbrennungsprozesse in Frage. Als Brennstoffe stehen prinzipiell Gase (Methan, Wasserstoff), Flüssigkeiten (Heizöl) und Feststoffe (Kehricht, Holz, Klärschlamm, Kohle) zur Verfügung.  

Das ETH Zurich Team hat eine grosse Zahl von Szenarien berechnet, um den Lösungsraum für die Bereitstellung von Prozesswärme in Netto-Null-Szenarien zu untersuchen. Wir definieren die Szenarien auf der Grundlage von drei Randbedingungen: dem Zielwert der zulässigen CO2-Emissionen (x-Achse: +24 MtCO2/a bis 0 MtCO2/a), der Frage, wie gut die Schweiz mit Europa vernetzt ist (Together vs. Alone), und dem Ausmass, in dem technologische Innovationen – wie z.B. die Geothermie – aufgegriffen werden (Conservative vs. Innovative). 

In der obigen Abbildung ist die im Jahr 2050 erzeugte industriellen Prozesswärme dargestellt. Diese ist über die drei o.g. Temperaturbereiche summiert und gemäss den verschiedenen Wärmequellen aufgeteilt. Die erste Beobachtung ist, dass der Anteil der verschiedenen Quellen in etwa gleich hoch ist, d. h. es gibt keine einzelne, die eindeutig dominiert. Bei hohen CO2-Zielen – wo fossile CO2-Emissionen noch erlaubt sind – gibt es einen grossen Anteil an gasförmigen Brennstoffen, wobei es sich meist um fossiles Methan handelt. In Richtung Netto-Null-Emissionen findet eine Verlagerung hin zu festen Brennstoffen (d. h. Abfall und Holz) und zu Strom statt. Wenn Geothermie in den innovativen Szenarien verfügbar ist, liefert sie eine beträchtliche Wärmemenge im niedrigen Temperaturbereich von weniger als 100 Grad Celsius. In den konservativen Szenarien, in denen Geothermie als Technologieoption nicht vorkommt, wird diese Rolle von der Solarthermie übernommen. 

Die Kategorie der gasförmigen Brennstoffe liefert auch in einem Netto-Null-Szenario noch etwa fünf Terrawattstunden pro Jahr; der Anteil von Wasserstoff ist jedoch verschwindend gering, die wichtigste Quelle ist Methan, sowohl als importiertes fossiles Erdgas als auch als Biomethan. Die Verfügbarkeit von Biomethan hängt allerdings von einer starken Zunahme der Nutzung von Gülle für die Biogaserzeugung ab. Eine Erklärung für den geringen Anteil von Wasserstoff ist dabei, dass der Pfad über die Elektrolyse und eine anschliessende Verbrennung deutlich mehr Strom erfordert, als wenn dieser direkt in einer Widerstandheizung genutzt wird.  

Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass heimischer Wasserstoff in künftigen industriellen Hochtemperaturanwendungen eine geringe Rolle spielen wird. Dieses Ergebnis hängt vor allem mit der Verfügbarkeit alternativer Optionen zusammen. Dafür ist es aber auch nötig, dass solche inländischen chemischen Energieträger wie Bio-Methan, Holz oder Kehricht primär für Hochtemperatur-Anwendungen verwendet werden – und nicht für die Erzeugung von Raumwärme und Brauchwasser. Importierter Wasserstoff könnte jedoch in Zukunft eine wirtschaftlich wettbewerbsfähige Option sein; es bleibt jedoch abzuwarten, wie Europa seine Wasserstoffinfrastruktur entwickelt und inwieweit die Schweiz sich diesem Netz anschliessen kann. 

Referenzen 

Über die Autoren

Dr. Rebecca Lordan-Perret ist Scientific Outreach Manager am Energy Science Center (ESC) an der an der ETH Zürich. 

Dr. Gianfranco Guidati ist Stv. Direktor des Energy Science Center (ESC) an der an der ETH Zürich. 

 

Im März hat das Parlament das revidierte CO2-Gesetz für die Zeit nach 2025 beschlossen, das seit Juli gültig ist. Dieses sieht vor, dass sich künftig alle Unternehmen die CO2-Abgabe rückerstatten lassen können, sofern sie sich verpflichten, ihre CO2-Emissionen zu vermindern. Dazu müssen die Firmen spätestens drei Jahre nach Beginn der Verpflichtung einen Dekarbonisierungsplan vorlegen, wie ihn die EnAW als Roadmap zur Dekarbonisierung anbietet. Die CO2-Abgabe bleibt bei 120 Franken pro Tonne CO2. Die Zielvereinbarung mit dem Bund ist eine weitere Voraussetzung für den Abschluss einer Verminderungsverpflichtung.  

Die Ausweitung der Möglichkeit, sich von der CO2-Abgabe befreien zu können, dürfte viele Unternehmen motivieren, in Dekarbonisierungsmassnahmen zu investieren. Und wie Beispiele in diesem Magazin und auch ein spannender Beitrag zum Tandem zwischen Roadmap zur Dekarbonisierung und Zielvereinbarung zeigen: Weniger CO2 zu emittieren, hilft nicht nur, den eignen Energieverbrauch zu reduzieren und damit die Kosten zu senken, sondern auch der Umwelt. Dekarbonisierung ist die Chance. Machen Sie also mit und lassen Sie sich von den Unternehmen inspirieren, die diesen Weg bereits eingeschlagen haben. 

Prof. Dr. Rudolf Minsch
Präsident

Frank R. Ruepp
Geschäftsführer

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Der erfahrene Chemieingenieur kennt die Tessiner Industrie und weiss, wie die Wirtschaft die Low- und High-Hanging Fruit für eine bessere Energie- und Ressourcenbilanz erntet. Lorenzo Medici vertritt die EnAW im Tessin.  

Ob im Obstgarten oder bei seiner Zusammenarbeit mit den Unternehmen im Tessin, für Lorenzo Medici ist es das Grösste, wenn seine Arbeit Früchte trägt. «Ein super Resultat bei der Verarbeitung von Erdbeeren, Brombeeren oder Trauben aus meinem Garten zu erzielen, ist allerdings meistens leichter, als ein Unternehmen auf den besten CO2-Reduktionspfad zu bringen», sagt der promovierte ETH-Chemieingenieur und schmunzelt. Er weiss genau, wovon er spricht. Drei Jahrzehnte Praxis in der Tessiner Industrie haben ihn längstens
gelehrt, dass die «Low Hanging Fruit», wenn es um Energieeffizienz und CO2-Reduktion geht, grösstenteils abgeerntet sind. Das spornt an!

Prozesse verstehen, Energieflüsse umwandeln

Seit 2022 stellt Medici seine Expertise den Unternehmen im Tessin als Berater der Energie-Agentur der Wirtschaft zur Verfügung. «Das reizt mich, weil ich mich in unterschiedlichsten Betrieben, die ihre je eigenen Kontexte und Anforderungen haben, einbringen und für sie Wirkung erzeugen kann.» Medici faszinieren die Energieflüsse in der Wirtschaft und die Aufgabe, sie, ökonomisch und ökologisch motiviert, so effizient wie möglich zu gestalten.

Dafür ist die Kenntnis der Datenlage grundlegend. «Ohne Daten kannst du nichts machen», so Medici. Sie sind die Basis jeder soliden Analyse und Empfehlung. Wenn es jetzt darum geht, die Unternehmen Richtung Netto-Null zu dekarbonisieren oder die Ressourceneffizienz in Richtung Kreislaufwirtschaft zu treiben, geht es um noch mehr Daten. Aber nicht nur. Hier ist vor allem auch Know-how über die industriellen Produktionsprozesse gefragt. «Denn», so Medici, «um da wirklich vorwärtszukommen, müssen wir mit den Firmen tiefer graben und in die Produktionsprozesse eingreifen.» Um bei «High Hanging Fruit» das Optimum für die Unternehmen herauszuholen, greift er auf sein profundes Wissen aus seinen Jahren in der Chemie-, Pharma und Metallverarbeitenden Industrie zurück. Häufig geht es dabei um Vorschläge, wie die Nachhaltigkeitsstrategie und die Umweltziele aus den in- und ausländischen Mutterhäusern der Unternehmen am Produktionsstandort Tessin umgesetzt werden können.

Ziel: neue Zielvereinbarungen

Auf die nächste Zielvereinbarungsperiode ab 2025 freut sich Medici besonders. Nicht nur, weil er dann wieder mehr «im Feld» bei den Unternehmen vor Ort unterwegs ist. Vielmehr rechnet er damit, dass sich mehr Unternehmen dazu entscheiden, einen Zielpfad für die CO2-Reduktion und Energieeffizienz festzulegen. Denn anders als bisher können sich ab 2025 nicht nur bestimmte Unternehmen für den Abschluss einer Zielvereinbarung entscheiden, sondern alle, die konkrete Umweltmassnahmen umsetzen, um die bezahlte CO2-Abgabe rückerstattet zu bekommen.


Für den Green Business Award 2025 suchen wir unter unseren Kunden innovative Unternehmen und Projekte. Die EnAW ist neu Nominierungspartnerin und kann bis Ende November 2024 Nominierungen einreichen.

Wir suchen Produkte, Technologien und Geschäftsmodelle, die ökonomischen Erfolg mit ökologischem Impact verbinden. Die Lösungen müssen nicht von Startups stammen, sondern auch (Traditions-)Unternehmen oder etablierte Firmen – ob KMU oder Grossunternehmen – die als Pioniere gelten, können innovative Lösungen entwickelt und auf den Markt gebracht haben.

Der Green Business Award ist der wichtigste Nachhaltigkeitspreis der Schweiz. Er bietet seinen Finalisten entsprechend eine hohe kommunikative Reichweite und bei Bedarf auch exklusiven Zugang zu Wachstumsfinanzierungen.

Der Treibhausgas-Ausstoss in der Schweiz ist gesunken, wie das Treibhausgasinventar des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zeigt. Demnach reduzierten sich die Emissionen im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 3.5 Millionen Tonnen auf insgesamt 41.6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-eq). Gegenüber dem Referenzjahr von 1990 entspricht dies einem Rückgang von 24 Prozent. Prozentual noch deutlicher gesunken sind die Emissionen im Industriesektor.

Die Industrie stiess im Jahr 2022 noch 9.6 Millionen Tonnen CO2-eq aus oder 0.9 Millionen Tonnen weniger als 2021. Gegenüber 1990 entspricht der Rückgang rund 27 Prozent. Dieser ist umso bemerkenswerter, als dass die relevanten Kenngrössen massgeblich gestiegen sind, etwa die Bruttowertschöpfung (+106.4 Prozent) und die Energiebezugsfläche (+29.2 Prozent).

Am stärksten ging der Ausstoss jedoch im Gebäudesektor zurück: Er erreichte 9.4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2022 und lag damit 44 Prozent unter dem Wert von 1990. Trotz einer Zunahme der beheizten Flächen um über 50 Prozent seit 1990 zeigt der Trend auch weiterhin nach unten. Das BAFU begründet diese Entwicklung unter anderem mit Verbesserungen bei der Energieeffizienz und Zunahme von Wärmepumpen nach Gebäudesanierungen in den letzten Jahren.


Im Verkehrssektor betrug der Ausstoss rund 13.7 Millionen Tonnen CO2-eq im Jahr 2022. Das sind 0.16 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Gegenüber dem Referenzjahr 1990 beträgt der Rückgang acht Prozent.


Möchte Ihr Unternehmen auch Emissionen sparen? Dann melden Sie sich bei uns.

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