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Wipf AG hat Emissionen deutlich reduziert

Die Wipf AG in Volketswil produziert Verpackungsfolien und Beutel. Das Herstellungsverfahren benötigt viel Energie. Deshalb hat sich das Unternehmen im Jahr 2008 an die EnAW gewandt.

2008 unterzeichnete die Wipf AG eine Zielvereinbarung mit dem Bund. Seither hat das Unternehmen unter anderem eine Photovoltaikanlage installiert, die pro Jahr 380 Megawattstunden Strom produziert, Wärmepumpen, welche die Abwärme nutzen und Kältemaschinen, die im Winter auch noch Wärme für die Gebäudeheizung liefern. Die Wipf AG hat also viel unternommen, um ihren Energieverbrauch zu optimieren. Und das mit grossem Erfolg. So konnte das Unternehmen mit Unterstützung der EnAW zwischen 2008 und 2022 seine CO2-Emissionen um 500 Tonnen senken. Zudem hat die Wipf AG im vergangenen Jahr als erste Schweizer Herstellerin von bedruckten, flexiblen Verpackungen in Zusammenarbeit mit der EnAW eine Roadmap zur Dekarbonisierung erstellt und sich durch ihre Teilnahme an der «Science Based Target initiative» (SBTi) verpflichtet, ihren Beitrag zur Einhaltung des globalen maximalen Erwärmungsziels von 1.5 Grad Celsius zu leisten.

Die Reise der Wipf AG ist aber noch nicht zu Ende. Noch in diesem Herbst soll an der Fassade des Firmengebäudes eine weitere Photovoltaikanlage installiert werden. Zudem will das Unternehmen in einigen Jahren auf lösemittelhaltige Farben und Lacke und damit auf eine energieintensive Nachverbrennung der Abluft verzichten.

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Beitrag zur Wipf AG auf FOKUS KMU

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Mit der Science Based Targets-Initiative (SBTi) setzen Unternehmen Emissionsreduktionsziele im Einklang mit der Klimawissenschaft. Die SBTi und das Angebot der EnAW ergänzen sich dabei ideal. Ein Kurzinterview mit der Energie- und Klimaexpertin Yvonne Deng.

Frau Deng, was macht die SBTi?

Die SBTi bietet Unternehmen einen klar definierten Weg, um wissenschaftsbasierte Emissionsreduktionsziele – die sogenannten Science Based Targets – zu entwickeln und zu berechnen. Ein Emissionsreduktionsziel ist wissenschaftsbasiert, wenn es aufgrund wissenschaftlich definierter Berechnungen einen fairen Beitrag dazu leistet, die Ziele des Pariser Übereinkommens zu erreichen. Diese streben an, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, mit Anstrengungen für eine Begrenzung unter 1.5 Grad Celsius.

Wie kommt ein Unternehmen zu solch einem Ziel?

Mit einem Brief an die SBTi verpflichten sich die Unternehmen in einem ersten Schritt, ein wissenschaftsbasiertes Reduktionsziel festzulegen. Diese Unternehmen werden auf der Website der SBTi erwähnt. Danach muss das Emissionsreduktionsziel gemäss dem Kriterienkatalog innerhalb von zwei Jahren entwickelt und validiert werden. Dabei profitieren Unternehmen von branchenspezifischen Methoden, einem kostenlosen Berechnungstool, einem Handbuch sowie von detailliertem Feedback und Unterstützung durch die technischen Expertinnen und Experten der SBTi. Ganz wichtig zu wissen ist, dass der Prozess für kleinere und mittlere Unternehmen weniger aufwendig ist.

Wie gut wird die SBTi am Markt akzeptiert?

Die SBTi hat sich als führendes Klimalabel etabliert. Weltweit haben sich seit 2015 über 1000 Unternehmen verpflichtet. Auch aus der Schweiz sind zurzeit (Stand Juli 2021) 45 Unternehmen dabei, davon sind viele EnAW-Teilnehmer. Die SBTi geht davon aus, dass weltweit bis 2025 ein Viertel der Gesamtemissionen aus dem Energie- und Industriesektor über die Science Based Targets abgedeckt werden. Das ist ein entscheidender Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel: Ich kenne keine andere Initiative, die im Klimabereich so klare Top-down-Ziele setzt.

Welche Vorteile ergeben sich neben der Methodik und der technischen Expertise für Unternehmen, die sich verpflichten?

Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist unternehmerisch sinnvoll und gut für unseren Planeten. Denn Emissionsreduktionen bringen unter dem Strich oft auch Kosteneinsparungen. Die Nachhaltigkeitsverpflichtung fördert ein Umdenken im Unternehmen und damit Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Auch stärkt es das Vertrauen der Investoren. Zudem werden Unternehmen, die sich zu den Zielen verpflichtet haben, auf der SBTi-Website sowie auf denjenigen der Partnerorganisationen aufgeschaltet.

Gibt es eine erste Wirkungsbilanz?

Die Initiative wurde im Jahr 2015 gestartet. Die wissenschaftsbasierten Emissionsreduktionsziele werden auf fünf bis 15 Jahre festgelegt. 2020 wurde ein Bericht veröffentlicht der zeigt, dass die Emissionen von Unternehmen, die sich Ziele gesetzt haben, sehr viel stärker abgenommen haben als der Durchschnitt im Sektor. Im Aggregat sehen wir da also bereits eine positive Wirkung.

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