Vom 1. April bis 7. Mai 2025 organisiert der Verband Swissmem erneut den Basiskurs für Umweltbeauftragte.
Der Basiskurs für Umweltbeauftragte vermittelt ein umfassendes Grundwissen zum betriebsrelevanten Umweltschutz. Die Teilnehmenden erhalten eine Übersicht über die Rechte und Pflichten der Umweltverantwortlichen, die relevanten Rechtsgrundlagen, Umweltmanagementsysteme, betriebliche Ökobilanzen und Umweltkommunikation. Der Umgang mit Gefahrstoffen, Abwasser, Abfällen, Altlasten, Lärm und Luftbelastung bilden weitere Kursinhalte.
Die Themen Nachhaltigkeit, Ökodesign, Ressourcennutzung, Chemikalienrecht, CO2– und Mobilitätsmanagement, Risikoanalyse und Umweltpsychologie werden als Grundlage für erste Handlungsansätze erarbeitet. 17 Referierende berichten dafür aus ihren Fachgebieten.
Die Kosten für den Kurs betragen 2300 Franken für Swissmem-Mitglieder bzw. 2880 Franken für Nicht-Mitglieder.
07.11.2024
Seit dem 4. November können Anträge für Projekte bei ProKilowatt eingereicht werden. Die Umsetzung von Stromeffizienzmassnahmen bei kleineren, standardisierten Projekten wird seitens der EnAW durch das Förderprogramm EFFIZIENZ+ unterstützt.
Bei EFFIZIENZ+ können Massnahmen mit Investitionskosten unter 300 000 Franken und einer Paybackzeit von über vier Jahren einfach gefördert werden. Pro Massnahme können Fördergelder von 500 bis 90 000 Franken beantragt werden. Bei Fragen können sich Unternehmen an ihre EnAW-Beraterin oder ihren EnAW-Berater wenden.
Im Ausschreibungsjahr 2025 stehen seitens ProKilowatt insgesamt 40 Millionen Franken für Projekte zur Verfügung. Davon maximal 20 Millionen Franken für Projekte mit Förderbeiträgen von mehr als zwei Millionen Franken. Pro Projekt können Fördergelder von 20 000 bis 6 Millionen Franken beantragt werden.
Teurere Stromsparprojekte werden dadurch wirtschaftlicher und können realisiert werden. Bei diesen teureren Projekten kann es sich um eine grosse Stromsparmassnahme in einem Unternehmen handeln (z.B. Energieoptimierung einer grossen Produktionsanlage) oder um mehrere gleichartige kleinere Stromsparmassnahmen, die zu einem Projekt gebündelt werden (z.B. Energieoptimierung der Beleuchtungsanlagen an zehn verschiedenen Standorten eines Unternehmens).
Die Anträge für Projekte können neu zu einem beliebigen Zeitpunkt komplett webbasiert übermittelt werden. Im Idealfall erhalten die Antragstellenden den Förderentscheid bereits vier Wochen nach der Eingabe.
Projektanträge mit einem Förderbeitrag bis maximal sechs Millionen Franken können bei ProKilowatt bis zum 2. November 2025 zu einem beliebigen Zeitpunkt eingereicht werden. Die Eingabefrist für Programmgesuche läuft bis am 25. April 2025.
07.11.2024
Energieeffizienz spielt eine Schlüsselrolle für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Höchste Zeit, sich jenen Prozessen anzunehmen, die über ein grosses energetisches Optimierungspotenzial verfügen: Elektrische Antriebe machen bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs einer industriellen Anlage aus. Zu diesem Thema organisiert Swissmem, der Verband der Schweizer Tech-Industrie, am 28. November ein Webinar.
In der Optimierung von Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren, Werkzeugmaschinen usw. schlummert oft ein beträchtliches Einsparpotenzial von 20 bis zu 40 Prozent. Angesichts von Anzahl, Vielfalt und Komplexität dieser Antriebe wird jedoch bei der Erstbeschaffung oder bei Ersatz oft auf eine systematische Vorgehensweise verzichtet. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass hohe Einsparungsmassnahmen möglich sind, wenn die richtige Methodik und die richtigen Werkzeuge angewendet werden.
Im Webinar, das am 28. November von 11 bis 12 Uhr stattfindet, geht Swissmem auf Herausforderungen ein und zeigt auf, was ein solch systemischer Ansatz in Bezug auf Energieeffizienz und Prozesszuverlässigkeit bewirken kann. Mit einem Praxisbeispiel aus einem Swissmem-Mitgliedsunternehmen wird die Thematik anschaulich dargestellt.
Am Seminar können Sie eigene Herausforderungen und Erfahrungen mit verschiedenen Experten zu diskutieren. Nach dem Seminar besteht die Möglichkeit, eine kostenlose Grobanalyse in Ihrem Betrieb durchzuführen, welche eine belastbare Grundlage liefert, um in Ihren Prozessen das Stromeffizienzpotenzial bei elektrischen Antrieben zu heben.
07.11.2024
Die Verwendung von inländisch produziertem Wasserstoff als Brennstoff für industrielle Prozesswärme ist in den am Energy Science Center der ETH Zürich entwickelten techno-ökonomischen Modellen nicht vorgesehen. Stattdessen wird die industrielle Wärme, insbesondere bei hohen Temperaturen, hauptsächlich durch feste Brennstoffe und Elektrizität bereitgestellt.
Im Jahr 2017 hat sich die Schweiz verpflichtet, bis 2050 ihre Treibhausgasemissionen auf Netto-Null zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch Lösungen für Sektoren gefunden werden, die nur schwer auf chemische Energieträger verzichten können. Neben dem Flugverkehr gilt dies vor allem für die Industrie, insbesondere bei der Erzeugung von Hochtemperatur-Prozesswärme.
Gegenwärtig werden etwa 32 Prozent (ca. 12 Terawattstunden pro Jahr) des Energiebedarfs der Schweizer Industrie durch fossile Brennstoffe gedeckt (BFE, 2023; Tabelle 4). Dieser Sektor trägt 23 Prozent der gesamten Schweizer CO2-Emissionen bei (BAFU, 2022). Ein Team am Energy Science Center der ETH Zürich erforscht in Partnerschaft mit anderen Schweizer Institutionen im Rahmen des SWEET-DeCarbCH Projekts, wie diese Emissionen reduziert werden können. Ein wichtiges Element ist dabei die Modellierung des gesamten Schweizer Energiesystems. So kann bestimmt werden, mittels welcher Brennstoffe und Technologien die Industrie auch in Zukunft Prozesswärme erzeugen kann.
Unsere aktuellen Modelle gehen davon aus, dass der Endverbrauch an industrieller Prozesswärme im Jahr 2050 in etwa auf dem heutigen Wert von 20 Terawattstunden pro Jahr bleiben wird. Welche Technologien zur Bereitstellung dieser Wärme eingesetzt werden, hängt von der benötigten Prozesstemperatur und natürlich von der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Technologie ab. Industrielle Prozesse haben eine grosse Bandbreite an Temperaturanforderungen, von 80 bis weit über 1000 Grad Celsius für die Zementherstellung. Es hat sich als schwierig erwiesen, die tatsächliche Temperatur, bei der der Prozesswärmebedarf auftritt, genau zu bestimmen. Daher gehen wir für die aktuelle Modellierung vereinfachend davon aus, dass 25 Prozent, 25 Prozent und 50 Prozent des Endverbrauchs (ohne Zementherstellung) in den drei Temperaturbereichen unter 100 Grad Celsius, zwischen 100 und 200 Grad Celsius bzw. über 200 Grad Celsius anfallen.
Bei unter 100 Grad Celsius sind Technologien wie die Solarthermie und die Tiefengeothermie technisch geeignet. Für Temperaturen im mittleren Bereich, 100 bis 200 Grad Celsius, können die oben genannten Quellen durch eine industrielle Wärmepumpe ergänzt werden, um die angestrebten Temperaturen zu erreichen. Alternativ können Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) Prozessdampf erzeugen.
Hochtemperaturprozesse (weniger 200 Grad Celsius) erfordern Verbrennungsprozesse oder aber Widerstands-Heizungen, die Strom direkt in Wärme umwandeln. Für die Zementherstellung kommen nur Verbrennungsprozesse in Frage. Als Brennstoffe stehen prinzipiell Gase (Methan, Wasserstoff), Flüssigkeiten (Heizöl) und Feststoffe (Kehricht, Holz, Klärschlamm, Kohle) zur Verfügung.
Das ETH Zurich Team hat eine grosse Zahl von Szenarien berechnet, um den Lösungsraum für die Bereitstellung von Prozesswärme in Netto-Null-Szenarien zu untersuchen. Wir definieren die Szenarien auf der Grundlage von drei Randbedingungen: dem Zielwert der zulässigen CO2-Emissionen (x-Achse: +24 MtCO2/a bis 0 MtCO2/a), der Frage, wie gut die Schweiz mit Europa vernetzt ist (Together vs. Alone), und dem Ausmass, in dem technologische Innovationen – wie z.B. die Geothermie – aufgegriffen werden (Conservative vs. Innovative).
In der obigen Abbildung ist die im Jahr 2050 erzeugte industriellen Prozesswärme dargestellt. Diese ist über die drei o.g. Temperaturbereiche summiert und gemäss den verschiedenen Wärmequellen aufgeteilt. Die erste Beobachtung ist, dass der Anteil der verschiedenen Quellen in etwa gleich hoch ist, d. h. es gibt keine einzelne, die eindeutig dominiert. Bei hohen CO2-Zielen – wo fossile CO2-Emissionen noch erlaubt sind – gibt es einen grossen Anteil an gasförmigen Brennstoffen, wobei es sich meist um fossiles Methan handelt. In Richtung Netto-Null-Emissionen findet eine Verlagerung hin zu festen Brennstoffen (d. h. Abfall und Holz) und zu Strom statt. Wenn Geothermie in den innovativen Szenarien verfügbar ist, liefert sie eine beträchtliche Wärmemenge im niedrigen Temperaturbereich von weniger als 100 Grad Celsius. In den konservativen Szenarien, in denen Geothermie als Technologieoption nicht vorkommt, wird diese Rolle von der Solarthermie übernommen.
Die Kategorie der gasförmigen Brennstoffe liefert auch in einem Netto-Null-Szenario noch etwa fünf Terrawattstunden pro Jahr; der Anteil von Wasserstoff ist jedoch verschwindend gering, die wichtigste Quelle ist Methan, sowohl als importiertes fossiles Erdgas als auch als Biomethan. Die Verfügbarkeit von Biomethan hängt allerdings von einer starken Zunahme der Nutzung von Gülle für die Biogaserzeugung ab. Eine Erklärung für den geringen Anteil von Wasserstoff ist dabei, dass der Pfad über die Elektrolyse und eine anschliessende Verbrennung deutlich mehr Strom erfordert, als wenn dieser direkt in einer Widerstandheizung genutzt wird.
Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass heimischer Wasserstoff in künftigen industriellen Hochtemperaturanwendungen eine geringe Rolle spielen wird. Dieses Ergebnis hängt vor allem mit der Verfügbarkeit alternativer Optionen zusammen. Dafür ist es aber auch nötig, dass solche inländischen chemischen Energieträger wie Bio-Methan, Holz oder Kehricht primär für Hochtemperatur-Anwendungen verwendet werden – und nicht für die Erzeugung von Raumwärme und Brauchwasser. Importierter Wasserstoff könnte jedoch in Zukunft eine wirtschaftlich wettbewerbsfähige Option sein; es bleibt jedoch abzuwarten, wie Europa seine Wasserstoffinfrastruktur entwickelt und inwieweit die Schweiz sich diesem Netz anschliessen kann.
Referenzen
Über die Autoren
Dr. Rebecca Lordan-Perret ist Scientific Outreach Manager am Energy Science Center (ESC) an der an der ETH Zürich.
Dr. Gianfranco Guidati ist Stv. Direktor des Energy Science Center (ESC) an der an der ETH Zürich.
07.11.2024
Im März hat das Parlament das revidierte CO2-Gesetz für die Zeit nach 2025 beschlossen, das seit Juli gültig ist. Dieses sieht vor, dass sich künftig alle Unternehmen die CO2-Abgabe rückerstatten lassen können, sofern sie sich verpflichten, ihre CO2-Emissionen zu vermindern. Dazu müssen die Firmen spätestens drei Jahre nach Beginn der Verpflichtung einen Dekarbonisierungsplan vorlegen, wie ihn die EnAW als Roadmap zur Dekarbonisierung anbietet. Die CO2-Abgabe bleibt bei 120 Franken pro Tonne CO2. Die Zielvereinbarung mit dem Bund ist eine weitere Voraussetzung für den Abschluss einer Verminderungsverpflichtung.
Die Ausweitung der Möglichkeit, sich von der CO2-Abgabe befreien zu können, dürfte viele Unternehmen motivieren, in Dekarbonisierungsmassnahmen zu investieren. Und wie Beispiele in diesem Magazin und auch ein spannender Beitrag zum Tandem zwischen Roadmap zur Dekarbonisierung und Zielvereinbarung zeigen: Weniger CO2 zu emittieren, hilft nicht nur, den eignen Energieverbrauch zu reduzieren und damit die Kosten zu senken, sondern auch der Umwelt. Dekarbonisierung ist die Chance. Machen Sie also mit und lassen Sie sich von den Unternehmen inspirieren, die diesen Weg bereits eingeschlagen haben.
Prof. Dr. Rudolf Minsch
Präsident
Frank R. Ruepp
Geschäftsführer
07.11.2024
Für den Green Business Award 2025 suchen wir unter unseren Kunden innovative Unternehmen und Projekte. Die EnAW ist neu Nominierungspartnerin und kann bis Ende November 2024 Nominierungen einreichen.
Wir suchen Produkte, Technologien und Geschäftsmodelle, die ökonomischen Erfolg mit ökologischem Impact verbinden. Die Lösungen müssen nicht von Startups stammen, sondern auch (Traditions-)Unternehmen oder etablierte Firmen – ob KMU oder Grossunternehmen – die als Pioniere gelten, können innovative Lösungen entwickelt und auf den Markt gebracht haben.
Der Green Business Award ist der wichtigste Nachhaltigkeitspreis der Schweiz. Er bietet seinen Finalisten entsprechend eine hohe kommunikative Reichweite und bei Bedarf auch exklusiven Zugang zu Wachstumsfinanzierungen.
07.11.2024