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Hoher Besuch aus Asien für die EnAW

Vertreter der Korea Energy Agency, des Sustainable Development Management Institute und des Korea Institute of Building Energy Technology waren am 17. Juli aus Südkorea nach Zürich gereist, um sich das Erfolgsmodell der EnAW erklären zu lassen. Die fünfköpfige Delegation aus Asien zeigten dabei grosses Interesse an der EnAW-Präsentation.

Jae-Dong Choi und Do-Hyun Kwon von der Korea Energy Agency (KEA), Sangmin Lee und Namjin Jeon vom Sustainable Development Management sowie JungHoon Cho vom Korea Institute of Building Energy Technology waren sichtlich angetan von den EnAW-Produkten. Sie stellten während der Präsentation wiederholt Fragen. Danach stellten sie ihrerseits die KEA vor, die dem südkoreanischen Ministerium für Handel, Industrie und Energie unterstellt ist und über 750 Mitarbeitende beschäftigt. Zudem erläuterten sie die südkoreanischen Bestimmungen zu Energieeffizienz und Emissionen. Schliesslich kamen sie auf die verschiedenen Aktivitäten der KEA zu sprechen, die unter anderem internationale Kooperationen umfassen.

Das Treffen zwischen der asiatischen Delegation und der EnAW war auf Initiative der KEA erfolgt.

Vorwort

ERFOLGSSTORY:
Zielvereinbarungs-System

Die Grundidee hat sich seit Jahren bewährt: Unternehmen, die verbindliche Ziele vereinbaren, um ihren Energieverbrauch zu reduzieren, können die CO2-Lenkungsabgabe zurückfordern. Ihre Nachhaltigkeitsmassnahmen lohnen sich also doppelt: durch die Rückerstattung der Abgabe und durch tiefere Energiekosten, welche durch die Realisierung der Massnahmen entstehen.

Das Zielvereinbarungs-System ist eine Win-Win-Erfolgsgeschichte. Es schafft den Spagat, dass die welthöchste CO2-Abgabe nicht zum Wettbewerbs­nachteil wird, aber gleichzeitig profitiert die Umwelt, weil Unternehmen mit einer Zielvereinbarung mehr CO2 einsparen als vereinbart. Weil die Investitionen in den Umweltschutz sich schliesslich auch für die Unternehmen auszahlen, setzt das Zielvereinbarungs-System die richtigen Anreize zur CO2-Absenkung.

Der ökologische Erfolgsausweis des Zielvereinbarungs-Systems ist beeindruckend: In der ersten Periode konnten allein durch die EnAW-Unternehmen 1.3 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden (Absenkpfad von 34 Prozentpunkten). In der zweiten Periode bis heute waren es nochmals 818 537 Tonnen CO2 (Absenkpfad von 18 Prozentpunkten). Die vom Bund vorgegebenen Ziele wurden in beiden Perioden übertroffen.

Eine CO2-Tonne wird über diese Anreizwirkungen für die betroffenen Unternehmen zudem viel effizienter eingespart, als wenn die Politik über allgemeine Subventionen im Giesskannen­prinzip den CO2-Ausstoss reduzieren will. Bei Förder­programmen können Mitnahme­effekte auftreten, falls sie nicht auf die Gegebenheiten im Einzelfall Rücksicht nehmen. Beim Zielvereinbarungs-System hingegen wird vor Ort entschieden, welche Massnahmen für eine Unternehmung am besten sind, um eine CO2-Tonne möglichst kostensparend reduzieren zu können.

Ohne ein Zielvereinbarungs-System wären energieintensivere Unternehmen in der Schweiz nicht mehr international konkurrenzfähig. Wenn Produktions­stätten durch das Wegfallen der CO2-Lenkungsabgabebefreiung schliessen oder ins Ausland verschoben werden müssten, dient das vielleicht dem CO2-Ziel der Schweiz, aber (bei gleichbleibendem Konsum) sicherlich nicht dem Klima. Denn die Güter würden anderswo produziert werden – unter wahrscheinlich weniger günstigen Bedingungen für die Umwelt. Auch haben viele energieintensive Unternehmen eine wichtige Recycling-Funktion in der Schweiz. Der Transport des Recycling-Materials ins Ausland und der Rücktransport der Fertigprodukte in die Schweiz ergäben ökologisch wie ökonomisch wenig Sinn. Grundsätzlich sind energieeffiziente, kurze und geschlossene Kreisläufe anzustreben.

Das neue CO2-Gesetz (gültig ab 01.01.2025) gibt nun ein ambitiöseres Ziel vor: die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 möglichst ganz zu vermeiden. Mit den beiden ergänzenden EnAW-Angeboten für die Unternehmen, «Roadmap zur Dekarbonisierung» und «Ressourceneffizienz», stellen wir uns von der EnAW gerne auch dieser Herausforderung. Das Zielvereinbarungs-System bleibt für die Unternehmen als Einstieg, um ihre Energieeffizienz zu steigern und ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, aber unabdingbar.

Rudolf Minsch

Präsident

Frank R. Ruepp

Geschäftsführer

Die wichtigsten Zahlen in Kürze

ANZAHL TEILNEHMER PER ENDE JAHR 2022 2023
Energie-Modell 3495 3567
KMU-Modell 1120 1112
Transportprogramm 54 74
Monitoring Dritte 11 11
Total 4680 4764
   
Roadmap zur Dekarbonisierung 23 37
Ressourceneffizienz 3 6

CO2 (Tonnen) Strom (MWh) Gesamtenergie
(MWh)
Geld (CHF*)
KUMULIERTE MASSNAHMENWIRKUNG SEIT 2013, PER 2023
Energie-Modell 773 180 1 920 559 4 666 405 908 000 000
KMU-Modell 45 357 151 155 337 387 67 000 000
Total 818 537 2 071 714 5 003 792 975 000 000
EINSPARUNG DURCH IM JAHR 2023 REALISIERTE MASSNAHMEN
Energie-Modell 25 384 172 753 341 285 65 000 000
KMU-Modell 1 177 12 342 16 283 3 000 000
Total 26 561 185 095 357 568 68 000 000
ENERGIEVERBRAUCH UND CO2-EMISSIONEN 2023
Energie-Modell 3 444 389 13 282 890 32 511 246  
KMU-Modell 159 930 1 165 836 2 032 348  
Total 3 604 319 14 448 726 34 543 594  

* Es wird von durchschnittlichen Energiekosten von 20 Rappen pro Kilowattstunde ausgegangen (ohne Ökostrom). Aufgrund der steigenden Preise sind die Ersparnisse noch höher.

Die Energieeinsparungen der Unternehmen im Jahr 2023 entsprechen etwa dem jährlichen Energieverbrauch im Haushalt von 653 000 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Schweiz.*

Im Jahr 2023 wurde durch verschiedene Massnahmen, die seit 2013 umgesetzt werden, 5 003 792 Megawattstunden für Strom und Wärme eingespart. Gleichzeitig wurden 34 543 594 Megawattstunden Energie verbraucht. Die Energieeffizienz im Jahr 2023 beträgt somit 116.2 Prozent.

Entwicklung der Energieeffizienz der EnAW-Unternehmen
2000 bis 2023

(Heizgradtag-normiert)

In der Grafik ist die Entwicklung der Energieeffizienz der EnAW-Unternehmen in der 1. und 2. Periode der Entwicklung der Teilnehmerzahlen gegenüber­gestellt. Zu Beginn der 2. Periode mussten alle Unternehmen eine neue Zielvereinbarung abschliessen und die Zählung der Massnahmen­wirkung fing wieder bei «Null» – respektive bei 100 Prozent an.

Total 1317 zusätzliche Massnahmen
durch das Förderprogramm EFFIZIENZ+

Über ProKilowatt hat die EnAW das Energieeffizienzprogramm EFFIZIENZ+ lanciert. Seit Anfang 2017 können Unternehmen im Energie-Modell und KMU-Modell knapp unwirtschaftliche Strommassnahmen einreichen und Fördergelder für die Umsetzung beantragen. Über die bisher 1317 geförderten Massnahmen mit EFFIZIENZ+ wurde eine Stromeinsparung von 48 952 Megawattstunden pro Jahr erreicht. Der Förderbeitrag beträgt bisher rund 14 Millionen Franken.

Wie wird die
Energieeffizienz berechnet?

Die Energieeffizienz ist das Mass, mit dem der Energieverbrauch wachstumsunabhängig verglichen werden kann. Die Energieeffizienz zeigt, wie viel Energieeinsparungen im Vergleich zum gleichzeitigen Energieverbrauch erreicht wurden. Sie wird folgendermassen berechnet:


* Quellen für die Berechnung:
Gesamtenergiestatistik; BFE (Kategorie Haushalte) und Einwohner Schweiz, per 31.12.2021

Die CO2-Reduktionen der Unternehmen im Jahr 2023 entsprechen etwa dem jährlichen CO2-Verbrauch im Haushalt von 900 000 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Schweiz.*

Im Jahr 2023 wurden durch die vielen und vielfältigen Massnahmen, die seit 2013 umgesetzt werden, 818 537 Tonnen CO2 eingespart. Insgesamt wurden 2023 noch 3 604 319 Tonnen CO2 ausgestossen. Die CO2-Intensität beträgt im Jahr 2023 somit 81.8 Prozent.

Entwicklung der CO₂-Intensität der EnAW-Unternehmen
2000 bis 2023

(Heizgradtag-normiert)

In der Grafik ist die Entwicklung der CO2-Intensität der EnAW-Unternehmen in der 1. und 2. Periode der Entwicklung der Teilnehmerzahlen gegenüber­gestellt. Zu Beginn der 2. Periode mussten alle Unternehmen eine neue Zielvereinbarung abschliessen und die Zählung der Massnahmen­wirkung fing wieder bei «Null» – respektive bei 100 Prozent an.

Durch neu umgesetzte Massnahmen steigt die Massnahmenwirkung von Jahr zu Jahr

Alleine mit den Massnahmen, die 2023 neu umgesetzt wurden, konnten 26 561 Tonnen CO2 eingespart werden. Da die Massnahmen, die heute umgesetzt wurden, auch zukünftig über die Lebensdauer hinaus noch weiterwirken, wird die Massnahmenwirkung jedes Jahr grösser.

Zusätzliche Reduktionswirkung von 299 675 Tonnen CO₂ mit dem Transportprogramm

Seit 2014 bietet die EnAW das Transportprogramm an. Teilnehmenden Unternehmen werden nachgewiesene CO2-Reduktionen durch den Einsatz von schweren Elektro­nutz­fahrzeugen oder durch die Güterverlagerung von der Strasse auf die Schiene bescheinigt. Die EnAW vermittelt die Bescheini­gungen an die Stiftung KliK. Für die Unternehmen ist die Teilnahme am Transport­programm eine optimale, freiwillige Ergänzung zu Ziel­verein­barungen im Energie-Modell oder KMU-Modell. Im Jahr 2023 wurde eine Reduktions­wirkung von 299 675 Tonnen CO2 erzielt.

Wie wird die
Energieeffizienz berechnet?

Die Energieeffizienz ist das Mass, mit dem der Energieverbrauch wachstumsunabhängig verglichen werden kann. Die Energieeffizienz zeigt, wie viel Energieeinsparungen im Vergleich zum gleichzeitigen Energieverbrauch erreicht wurden. Sie wird folgendermassen berechnet:


* Quellen für die Berechnung: Emissionen von Treibhausgasen nach CO2-Gesetz und Übereinkommen von Paris; BAFU (Kategorie Haushalte) und Einwohner Schweiz, per 31.12.2022

Gut ein Viertel aller Massnahmen werden im Bereich Beleuchtung umgesetzt. Besonders wirksam sind Massnahmen im Bereich der Produkte und Prozesse.

Häufigste Massnahmen

(Massnahmen in %)

Im Bereich Beleuchtung wird über ein Viertel aller Massnahmen umgesetzt. Sehr beliebt sind ferner Massnahmen bei Heizung und Lüftung, Massnahmen im Bereich der Prozesswärme, Produkt- und Prozessmassnahmen sowie Massnahmen an der Gebäudehülle. Sie machen je um die zehn Prozent des gesamten Massnahmenvolumens aus.

Wirksamste Massnahme

(Megawattstunden in %)

Anspruchsvollere Massnahmen im Bereich der Produkte und Prozesse machen die Hälfte der gesamten Wirkung aus. Dies, obwohl sie in Bezug auf die Häufigkeit der Umsetzung nur den vierten Platz belegen.

Praxisbeispiele

Beleuchtung

Durch die Umstellung auf LED hat das Alters- und Pflegeheim Perla Park den Stromverbrauch signifikant gesenkt.

Heizung

Als Biotta AG ihr Heizsystem erneuern wollte, ist eine Diskussion mit dem benachbarten Gemüsebetrieb Rathgeb Bio über die Bedürfnisse der beiden Unternehmen entstanden – Dampf für Biotta und Warmwasser für Rathgeb. Nun nutzen beide Unternehmen gemeinsam eine Heizung, die mit Thurgauer Holzschnitzeln befeuert wird, mit einem Volumen von 5300 Kubikmetern pro Jahr.

Lüftung / Klimakälte

Die Gemeinde Trimbach hat ihre Lüftung so gesteuert, dass der Gemeindesaal nur dann belüftet wird, wenn der Raum auch genutzt wird.

Ökostrombezug

Die Druckerei Vögeli AG setzt seit 2009 auf Ökostrom.

Prozesskälte

Die Gewinde Ziegler AG nutzt den eigenen Kühlkreislauf als Wärmequelle für die Gebäudeheizung.

Substitution

Statt der Verwendung fossiler Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas heisst das Zauberwort bei SWISS KRONO Biomasse. Das Unternehmen hat eine eigene Recyclinganlage, in der Altholz und Holzabfälle sorgfältig sortiert werden und wo immer möglich, für die Produktion neuer hochwertiger Platten wiederverwendet wird. Material, das nicht recycelt werden kann, wird in der hauseigenen Biomasseanlage verbrannt. So wird ein Grossteil der benötigten thermischen Energie – rund 90 Prozent – klimaneutral aus erneuerbaren Quellen gewonnen.

Gebäudehülle

Von der Isolation der ersten Gebäude bis zu den energetischen Anforderungen an die 2017 eingeweihten Gebäude: Fast der gesamte Standort von Camille Bloch in Courtelary entspricht den Minergie-Normen.

Informations-, Kommunikationstechnik und Elektrogeräte

Bei der SBB spielt auch die Fahrweise eine wichtige Rolle, denn gerade ungeplante Stopps kosten enorm viel Energie. Nach dem Credo «wer bremst, verliert», klügelte die SBB deshalb das System der adaptiven Lenkung aus. Die sogenannte grüne Welle im Bahnverkehr optimiert per Dispositionstool den Fluss des ganzen Bahnverkehrs.

Motoren

Im Dachgeschoss von Jean Singer & Cie SA sind drei grosse Lüftungseinheiten untergebracht, die von energieeffizienten Motoren der neuesten Generation angetrieben werden.

Produkt- und Prozessmassnahmen

Conica AG hat durch eine Rezepturanpassung die Temperatur der Prozesswärme von 70 Grad auf 50 Grad drosseln können. Mit dieser Massnahme spart die Conica AG jährlich 23 000 Franken an Energiekosten.

Prozesswärme

Die Brauerei Schützengarten in St. Gallen nutzt den Dampf des neuen Dampfkessels gleich doppelt: Für die Bierproduktion und auch für die Flaschenreinigungs- und Abfüllanlage.

Die Zahl der Unternehmen, die sich für die EnAW-Methode entscheiden, steigt kontinuierlich. Im Jahr 2023 kamen 84 neuen Unternehmen dazu. Zudem wurden 84 neue Zielvereinbarungen abgeschlossen.

Anzahl Zielvereinbarungen per Ende 2023

Energie-Modell total 1389
KMU-Modell total 1118

Die 4764 Unternehmen mit insgesamt 9298 Betriebsstätten, die am Energie-Modell oder KMU-Modell der EnAW teilnehmen, haben per Ende Jahr 2507 Zielvereinbarungen getroffen. Von den insgesamt 84 neuen Zielvereinbarungen, die im Jahr 2023 abgeschlossen wurden, handelte es sich bei 6 um Folge-Zielvereinbarungen von bestehenden Kunden. Knapp die Hälfte der Zielvereinbarungen berechtigen die Unternehmen zur Rückerstattung der CO2-Abgabe und rund ein Zehntel zur Rückerstattung des Netzzuschlags. Ob ein Unternehmen die CO2-Abgabe und den Netzzuschlag rückerstattet bekommen, hängt von den gesetzlichen Grundlagen ab. 196 Zielvereinbarungen haben die Unternehmen freiwillig abgeschlossen. Diese Firmen sind weder gesetzlich dazu verpflichtet, noch profitieren sie von einer Rückerstattung von Abgaben.

ANZAHL TEILNEHMER PER ENDE JAHR 2022 2023
Energie-Modell 3495 3567
KMU-Modell 1120 1112
Transportprogramm 54 74
Monitoring Dritte 11 11
Total 4680 4764
     
Roadmap zur Dekarbonisierung 23 37
Ressourceneffizienz 3 6

Das im Sommer 2022 lancierte Angebot «Roadmap zur Dekarbonisierung» zählte 37 Unternehmen per Ende 2023. Das Angebot «Ressourceneffizienz» konnte Mitte 2023 lanciert werden. Sechs Unternehmen haben sich freiwillig dem Umweltscan unterzogen und sich intensiv mit ihrem Einsatz von Rohstoffen und Materialien auseinandergesetzt.

Stabile Entwicklung dank langjähriger Zusammenarbeit

4764

Unternehmen

126

Beraterinnen und Berater

23

Jahre Erfahrung

Die Kooperation mit 126 Energie- und Umweltspezialistinnen und -spezialisten in der Schweiz garantiert, dass die Teilnehmerfirmen der EnAW rund um das Energiemanagement Lösungen aus einer Hand erhalten und konstant über viele Jahre verlässlich beraten sind. Alle Beraterinnen und Berater haben eine Akkreditierungsprüfung absolviert und pflegen langfristige und fachlich wertvolle, persönliche Beziehungen zu ihren Unternehmen.